Schrifttexte: 1 Sam 26,2.7-9.12-13.22-23 1 Kor 15, 45-49 Lk 6, 27-38
Das Bild zeigt den David des Michelangelo, eine der bekanntesten Skulpturen der Kunstgeschichte. Zu Beginn des 16. Jhdts. hat Michelangelo diese Statue aus einem einzigen Marmorblock für die Stadt Florenz geschaffen.
Es gibt eine Legende, die erzählt, dass der Marmorblock als unbrauchbar galt, Michelangelo aber in ihm den David „verborgen sah“. Die Hoffnung sieht Wege und Möglichkeiten auch da, wo manche den Glauben an das Gelingen aufgegeben haben.
Von David wird in der Lesung erzählt. Er wird von Saul verfolgt. Dieser will ihn töten. Doch David kann seinem Verfolger entkommen. Es gelingt ihm in einer Nacht- und Nebelaktion in das Zelt des schlafenden Sauls zu kommen, nimmt dessen Speer, der neben dem Kopf Sauls im Boden steckt und zieht weiter - ohne Saul, seinen Widersacher, zu töten.
„Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.“
So sagt Jesus im Evangelium, der aus dem Haus David stammt. Er will uns Wege zeigen, die Verhärtungen aufbrechen, Hass überwinden und neue Lebenschancen ermöglichen. Angesichts der Krisen unserer Tage wie die Kriegsgefahr in Osteuropa oder auch im Blick auf die Kirche in Deutschland, die sich „im freien Fall“ befindet, brauchen wir Ermutigung und Hoffnung, wie sie Michelangelo im Blick auf den als unbrauchbar geltenden Marmorblock hatte.
„Kleines Senfkorn Hoffnung, mir umsonst geschenkt, werde ich dich pflanzen,
dass du weiterwächst, dass du wirst zum Baume,
der uns Schatten wirft, Früchte trägt für alle, alle, die in Ängsten sind.“
Albin Krämer