Schrifttexte: Jer 17,5-8 - 1 Kor 15,12.16-20 - Lk 6,17.20-26
„Richtig glücklich seid ihr Leute, die keine Kohle haben, weil
euch der Himmel auf Erden gehört.“
(Jesus zu seinen Jünger:innen in Lk 6,20 nach der Volxbibel-Ausgabe)
Macht Armut glücklich? Manchmal denken wir das, wenn wir Bilder mit strahlenden Kinderaugen aus den Slums einer Großstadt zu sehen bekommen.
Macht Reichtum unglücklich? Manchmal drängt sich der Eindruck auf, dass gerade jene depressiv werden, denen eigentlich keine Wünsche unerfüllt bleiben müssten.
Wahrscheinlich aber sind beides Klischeevorstellungen und es besteht kein notwendiger Zusammenhang. Ich denke, auch Jesus möchte eigentlich auf etwas anderes hinweisen. Seine Trennungslinie zwischen Glück und Unglück ist eher durch die Frage nach
dem „genug“ gekennzeichnet: Wer nie genug kriegen kann, wer nie gesättigt ist, wer vor der Trauer nie genug ausweichen kann, wer nie genug belobigt werden kann - der wird auch nie Glück erfahren. Glück ist nicht zum besitzen und nicht zum festhalten, es kommt mit der Traurigkeit und wird nie einem „Ich“ geschenkt sondern immer nur einem „Wir“.
Ganz viel von diesem Glück wünscht uns
Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 458_Selig seid ihr ...