Impulse
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 20, 24-29)
Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!
Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!
Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
> Gibt es Dinge / Situationen / Zustände in meinem Leben,
die ich erst nicht wahrgenommen habe oder erkennen wollte,
und die mir dann plötzlich doch bewusst geworden sind?
In der Mitte
"Das Jahr geht so dahin; man merkt es gar nicht." - So stellte es neulich jemand resigniert fest.
Die Feste und Feiern, die Umzüge und Prozessionen, vieles, was gerade in der Sommerzeit dem Jahreslauf seinen Rhythmus gibt, fällt in diesem Jahr aus. Und plötzlich verlieren wir unser Gespür für die vergehende Zeit. Damit verlieren wir aber auch einen wichtigen Halt für unser Innenleben, wir geraten ins Trudeln und unsere Seele verliert die Orientierung. In der Tat haben alle Fachleute schon vom ersten Tag unserer "Auszeit" immer wieder darauf hinge wiesen, wie wichtig es sei, die Tage zu strukturieren und dem Leben einen Rahmen zu geben.
Das gilt sicher nicht nur für den Tages- sondern auch für den Jahreslauf. Wenn äußere Strukturen fehlen und wenn es gemeinsam nicht geht, dann suche ich nach eigenen Fixpunkten, die ich mit Ritualen gestalte. Auch in diesen Tagen bietet sich eine Gelegenheit: Halbzeit.
In einem halben Jahr werden wir wieder Weihnachten feiern und eine Woche später Silvester. Heute kann noch niemand sagen, unter welchen Umständen. Aber zur Halbzeit kann ich heute schon: mit ein paar Freundinnen telefonieren, eine gute Fleische Wein öffnen, auf den höchsten Punkt meines Landkreises fahren und die Aussicht genießen, meinen Lieblingskuchen backen und an die Nachbarn verteilen, barfuß im Regen spazieren gehen, ... Es gibt unendlich viele außergewöhnliche Möglichkeiten, die einen Tag zu etwas Besonderem machen.
1978 hat Detlev Block einen Text geschrieben, der uns dabei begleiten kann:
"Das Jahr steht auf der Höhe, die große Waage ruht.
Nun schenk uns deine Nähe und mach die Mitte gut,
Herr, zwischen Blühn und Reifen und Ende und Beginn.
Lass uns dein Wort ergreifen und wachsen auf dich hin."
Thomas Wollbeck, Pfarrvikar
DIE KINDERKIRCHE RETZBACH LÄDT EIN:
„Der Herr ist mein Hirte“
unter diesem Motto hat das Kinderkirche-Team in Retzbach den rechten Seitenaltar in der Wallfahrtskirche geschmückt!
Alle sind eingeladen die Texte zu lesen, den Altar zu entdecken und das kleine Schäfchen zu suchen!
Hochfest der Apostel hl. Petrus und hl. Paulus
Nicht der Todestag der beiden Apostel wird heute gefeiert, sondern die vermutliche Übertragung ihrer Reliquien in die Katakombe an der Via Appia, nahe bei der heutigen Kirche San Sebastiano. Das heutige Fest wird zum ersten Mal im römischen Staatskalender von 354 erwähnt. Simon, Bruder des Andreas, stammte aus Betsaida in Galiläa, war verheiratet, von Beruf Fischer. Jesus gab ihm den Namen Kephas = „Fels“ (woraus lat. Petrus wurde). Petrus wird in allen Apostelverzeichnissen als Erster genannt. Nach dem Weggang Jesu übernahm er die Führung der Gemeinde in Jerusalem. Er nahm auch den ersten Heiden in die Kirche auf (Apg 10, 11). Sein Aufenthalt in Rom und sein Märtyrertod unter Kaiser Nero (zw. 64 und 67) können als historisch gesichert gelten.
Als Todesjahr des Paulus wird 67 genannt. Früher gab es am 30. Juni noch einen besonderen Gedenktag des heiligen Paulus; er steht seit 1970 nicht mehr im römischen Kalender; stattdessen hat das Fest der Bekehrung des heiligen Paulus (25. Januar) einen höheren Rang erhalten.
Quelle: Erzabtei Beuron / Schott
Für Dich - Impuls zum 13. Sonntag im Jahreskreis
Wer das Leben findet,
wird es verlieren;
wer aber das Leben um
meinetwillen verliert,
wird es finden.
Mt 10, 39
Der Brunnen vor dem Pfarrhaus in Retzbach erzählt von einem Geheimnis des Lebens:
Das Wasser fließt, es ist in Bewegung, so ist es lebendig.
Wenn ich fixiert bin auf eine Idee, eine Person, eine Sache - bin ich blockiert.
Dann kann das Leben in mir nicht fließen.
Wer loslassen kann, der kann auch empfangen.
Nur ein offenes Herz kann beschenkt werden:
mit Freundschaft, Vertrauen, Liebe.
In Bewegung bleiben - wie das Wasser. Für andere zum Brunnen werden - wie Jesus Christus und so Christ sein.
Im Füreinander miteinander entdecken, was mich lebendig macht.
Wo und wann spüre ich diese Lebendigkeit?
„....der eine lebt vom andern, für sich kann keiner sein.“
Gotteslob 210
MATTHÄUS (MT 8,5-17)
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 8,5-17)
… Da antwortete der Hauptmann: … Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir;
sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. …
>> Welche Befehle oder Aufgaben muss ich privat oder beruflich ausführen?
>> Welche Aufgaben verteile ich an andere? Für welche Bereiche bin ich verantwortlich?
>> Bin ich zufrieden mit meiner Arbeit? Ist sie „angemessen“ – oder bin ich über- oder unterfordert?
MATTHÄUS (MT 8,1-4)
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 8,1-4)
… Da kam ein Aussätziger, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde.
Jesus streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick wurde der Aussätzige rein…
>> Wann habe ich Hilfe erfahren?
Zum Johannitag
(Foto Martina Röthlein)
Guter Gott,
im Feuer ahnen wir das Geheimnis unseres Lebens.
Wir schauen voller Dankbarkeit auf all das Licht,
das wir erfahren dürfen.
Wir schauen aber auch auf die Schatten und unsere Angst vor der Dunkelheit.
Schenke du uns ein wachsendes Vertrauen in deine Gegenwart,
damit wir immer mehr aus dir leben können und für dich durchlässig sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn und unseren Bruder.
Amen.
(Schwester Katharina-Elisabeth Glombik)
Aus dem BUCH DER KÖNIGE
Lesung aus dem zweiten Buch der Könige (2 Kön 19, 9b-11.14-21.31-35a.36)
Wende mir dein Ohr zu, Herr, und höre! Öffne, Herr, deine Augen, und sieh her!
>> In welchen Anliegen will ich Gott um Hilfe und Beistand bitten?
Einfach mal Abschalten
Kennen Sie das auch?
Sie fahren mit dem Fahrrad einen langen Berg hinunter ...
... und anstatt sich darüber zu freuen,
dass es so wunderschön einfach dahin geht,
ärgern Sie sich die ganze Zeit darüber,
dass Sie nachher ja das ganze Stück wieder hoch fahren müssen.
ODER:
Sie sitzen nach Feierabend im Sonnenschein auf dem Balkon oder der Terrasse und essen ein Eis ...
... und anstatt endlich zu entspannen,
denken Sie andauernd an den Stress,
den Sie heute auf der Arbeit hatten
und der Morgen sicherlich weiter geht.
GUTER GOTT,
SCHENKE UNS AUSZEITEN, DIE WIR GENIESSEN KÖNNEN!
Hilf uns, dass wir manchmal „ABSCHALTEN“ können vom Stress der Tage,
um neue Kraft zu tanken,
um zur Ruhe zu kommen,
um zu uns selbst zu finden
und dass sich unsere Augen wieder öffnen können
für die kleinen schönen Dinge
und für die Menschen um uns herum.
Wir danken dir,
dass du uns die Zeit geschenkt hast:
Zeiten der Arbeit - aber auch Zeiten der Ruhe.
Hilf uns,
dass wir beides in einem guten Rahmen leben können.
Amen.
(Barbara Stockmann)