Solistin Bettina Linck hatte mir ihrer Harfe die Ehre, das Konzert zu eröffnen. Ob mit diesem Stück "Ainka, dem "Romance sans paroles", Variationen über ein Mozartthema oder "Impromptu Caprice", die Zuhörer konnten über so viel Virtuosität auf dem Saiteninstrument nur staunen. Mit dem Stück "The Minstrel's Adieu to His Native Land" bekamen sie einen Eindruck von der möglichen Klangbreite des Instruments.
In Bestform präsentierte sich die Sängervereinigung 1923 mit ihrem gemischten Chor. Schon bei der Adventsmotette, dem ersten Stück, wurde das hohe Niveau der Sängerinnen und Sänger deutlich. Bei der Hälfte der acht Lieder hatte Chorleiter Reinhold Seibold der Satz erarbeitet. Er dirigierte beim Konzert nicht nur den Chor, sondern begleitete auch den Panflötenspieler mit dem Klavier.
Auf der Panflöte lies Solist Hans Winzlmaier neben klassischen auch moderne Stücke erklingen. Zum altehrwürdigen "Ave Maria", "Adagio" und "Panis Angelicus" kamen da aus der Neuzeit unter anderem "What a wonderfull world", "I don't know how to love him" und "Wind of Change", ein Lied das auch ohne E-Gitarren und Schlagzeug an die deutsche Wiedervereinigung und den Umbruch in der Sowjetunion erinnert.
Wer ganz genau hinsah, dem fiel vielleicht auf, dass Winzlmaier nicht immer das gleiche Instrument spielte. Panflöten sind in Tonarten gestimmt, deshalb hatte er gleich vier verschiedene dabei.
Das Konzert wolle einen Anstoß geben, in den Tagen vor Weihnachten in sich zu gehen, erklärte Dekan Rudolf Kunkel. Nach dem rund 100-minütigen Konzert erbebte die Kirche vom Applaus und der Chor gab eine Zugabe.
Das Zellinger Adventskonzert veranstaltet die Sängervereinigung im Wechsel mit dem Männergesangverein Zellingen. Der Reinerlös dieses Konzerts geht an die Jugendarbeit in der Marktgemeinde Zellingen.
Das Konzert wurde letztmals von Reinhold Seibold organisiert und geleitet. Er legt sein Amt als Chorleiter nach 35 Jahren zum 31. Dezember nieder, bleibt der Sängervereinigung 1923 Zellingen aber im Chor erhalten.