Impulse
FÜR DICH - IMPULS ZUM WEIHNACHTSFEST 2024
Impuls zum Weihnachtsfest 2024
Schrifttexte: Jes 9,1-6 - Tit 2,11-14 - Lk 2,1-14
„Wirklich, der HERR ist an diesem Ort und ich wusste es nicht.“ Gen 28,16
Auf seinem Weg in die unsichere Zukunft sieht Jakob im Traum die Himmelsleiter und wacht mit der Erkenntnis auf: Gott ist an diesem Ort - da, wo ich bin!
Eine Zusage, die uns heute ebenso gilt: Auf dem Weg unseres Lebens, auf dem Weg der Kirche und unserer Gesellschaft, da ist Gott.
Die Himmelsleiter der Wiener Künstlerin Billi Thanner auf dem Turm der St. Lamberti-Kirche in Münster, erzählt von der Erfahrung des Jakob. Sie ist ein Fixpunkt in dunkler Nacht und ein Symbol der Hoffnung. Für die Künstlerin steht die Leiter auch dafür, „niemals den Glauben an das Gute zu verlieren.“
Die Feier der Weihnacht erzählt von diesem Fixpunkt, der Himmel und Erde neu verbindet, der Menschen aufrichtet und der Zusage Gottes: Das Licht des Himmels fällt auf unseren Weg und in das Dunkel dieser Welt. Die Himmelsleiter ermutigt Sprosse für Sprosse, Schritt für Schritt im Blick auf die Verheißung der Weihnacht zu wagen: Der HERR ist an diesem Ort!
So wünsche ich Ihnen auch im Namen von Pfarrvikar Thomas Wollbeck und Pastoralreferentin Barbara Stockmann eine frohe und gesegnete Feier der Weihnacht - Vertrauen und Hoffnung für alle Wege im kommenden Jahr.
Albin Krämer
Domkapitular
(Text und Bild)
Familienimpuls: Weihnachten
Für Dich - Impuls zum Dritten Advent C - 15.12.2024
Impuls zum Dritten Advent C - 15.12.2024
Schrifttexte: Zef 3,14-17 - Phil 4,4-7 - Lk 3,10-18
„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ (Paulus an die Gemeinde von Philippi in Phil 4,4)
Es liegt Freude in der Luft, gerade jetzt zur Advents- und Weihnachtszeit: Beim Gänseessen, bei Glühwein und Lebkuchen, in der Musik und nicht zuletzt mit den Geschenken - wir möchten uns freuen und Freude verbreiten in diesen Tagen. Es scheint fast, als würden wir den Auftrag des Apostels perfekt erfüllen. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, als hätte Paulus noch einmal etwas ganz anderes gemeint. Es heißt, er habe diesen Brief aus dem Gefängnis geschrieben. Dort saß er nicht wegen eines Verbrechens, sondern weil er die Menschen verführt haben soll. Aus der Situation eines unschuldig und ungerecht Gefangenen gewinnt sein „zu jeder Zeit“ für mich ein ganz besonderes Gewicht. Was konnte das für eine Freude sein, die ihn erfüllte? Ich muss dabei spontan an Viktor E. Frankl denken, jenen jüdischen Arzt und Psychotherapeuten, der viele Jahre in Konzentrationslagern inhaftiert war - und überlebte. In seinem Buch „Trotzdem Ja zum Leben sagen“ beschreibt er eindrücklich, wie er trotz der widrigen Umstände seinen Lebenssinn nicht verloren, ja neu wieder entdeckt hat. Gott wird Mensch, um uns einen Grund zum Leben zu schenken. Das vermag uns tatsächlich mit einer besonderen Freude und einem tiefen Frieden zu erfüllen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht euer Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch GL 220_Die Nacht ist vorgedrungen ...
FÜR DICH - IMPULS ZUM 2. ADVENT C - 8.12.2024
Impuls zum 2. Advent C - 8.12.2024
Schrifttexte: Bar 5,1-9 - Phil 1,4-6.8-11 - Lk 3,1-6
„Schon wieder eine Baustelle! Schon wieder ein Umleitung! Schon wieder eine marode Straße, eine dringend erneuerungsbedürftige Brücke!“ Erfahrungen auf der Straße. Aber auch Erfahrungen im Alltag des Lebens. Da läuft nicht immer alles glatt. Da gibt es Baustellen, an denen erneuert werden muss, die Zeit brauchen und auch neue Wege benötigen. Johannes der Täufer, vom Wort Gottes getroffen und zu den Menschen gesandt, macht uns klar, worauf es ankommt:
„Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straße!“
Aber wozu? Johannes gibt die Antwort. „Alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.“ Darauf kommt es an: mitarbeiten, dass das Leben eines jeden Menschen ein gutes wird, heil und gesund. „Das Heil der Seelen ist das höchste Gesetz.“ So heißt ein wichtiger Grundsatz der Kirche. Daran haben wir alle mitzuwirken: in alltäglichen Begegnungen ebenso wie in der Gestaltung kirchlicher Dienste und Strukturen.
„Kündet allen in der Not: Fasset Mut und habt Vertrauen. Bald wird kommen unser Gott; herrlich werdet ihr ihn schauen. Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil.“ GL 221,1
Albin Krämer
FÜR DICH - IMPULS ZUM 1. ADVENT - C - 01.12.2024
Impuls zum 1. Advent - C - 01.12.2024
Schrifttexte: Jer 33,14-16 - 1 Thess 3,12-4,2 - Lk 21,25-28.34-36
„… dann richtet euch auf und erhebt euer Haupt, denn eure Erlösung ist nahe.“ (Jesus zu dem, was kommt, in Lk 21,28)
Ich mag diese Anzeigetafeln in Flughäfen und Bahnhöfen. Hier kann ich einen Blick in die Zukunft tun, kann lesen, was auf mich zukommt und was ich wann und wo erwarten darf. Früher waren sie aus Metallblättchen aufgebaut und wie von Zauberhand sortierten sie sich mit einem rhythmischen Klacken alle paar Minuten wieder neu zu einem sinnvollen Text. Hätte es sie noch früher schon gegeben, dann hätten die alten Römer „Advent“ darüber geschrieben, das lateinische Wort für „Ankunft / Arrival“. Damit sie von vielen Leuten gleichzeitig zu lesen sind, hängen sie hoch über dem ganzen Gewusel der aufgeregten Menschenmenge. Wie von selbst richte ich mich auf und erhebe mein Haupt, wenn ich sie studieren möchte. Irgendwann ist mir einmal aufgefallen, dass dies die gleiche Haltung ist, zu der uns Jesus im heutigen Evangelium einlädt. Und ich habe gemerkt, dass mich das nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich verändert: Aufgerichtet und mit erhobenem Haupt kann ich mit gestärktem Selbstbewusstsein und großer Sicherheit in die Zukunft gehen. Vielleicht kann das eine Übung werden, immer wieder in den Tagen des Advent, auch ohne Anzeigentafel.
Einen gesegneten Sonntag wünscht euer Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch GL 221_Kündet allen in der Not ...
Familienimpuls: Advent
FÜR DICH - IMPULS ZUM CHRISTKÖNIGSONNTAG - B - 24.11.2024
Impuls zum Christkönigsonntag - B - 24.11.2024
Schrifttexte: Dan 7,2a.13b-14 - Offb 1,5b-8 - Joh 18,33b-37
Folgende Begegnung hat mich sehr bewegt: Mit einer kleinen Delegation aus unserem Bistum und unserem Partnerbistum Obidos am Amazonas besuchten wir das Bistum Mbinga in Tansania. Seit 35 Jahren leben wir die Partnerschaft mit den Menschen in Mbinga. Obidos und Mbinga sind seit 10 Jahren partnerschaftlich miteinander verbunden. So waren wir zwei Wochen Ende Oktober gemeinsam unterwegs. Neben der Grundschule in Mbinga gibt es ein kleines Internat: St. Albin-Hostel. Hier leben Kinder und Jugendliche, die an Albinismus erkrankt sind. In der Gesellschaft sind sie oft isoliert und manchen Gefahren ausgesetzt. In Mbinga können sie mit anderen Kindern die Schule besuchen und sind gut integriert. Wir besuchten das Internat. Am Rande der Gruppe stand der kleine Isidoro. Rafael ging spontan auf ihn zu, nahm ihn auf den Arm und so waren beide ein Zeit lang zusammen. Isidoro fühlte sich sichtlich wohl und gut aufgehoben. Wir feiern Christkönig. Im Evangelium wird Jesus der Prozess gemacht. Alleingelassen, geschlagen, verhöhnt, lächerlich gemacht - so steht er vor Pilatus und bekennt:
„Ich bin ein König...dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“
Sein Königtum: für andere da sein; sich für die Rechtlosen einsetzen; wer am Rande steht, wird von ihm gesehen. Königliche Würde besitzt jeder Mensch. Dafür tritt Jesus ein. Das ist der Weg der Kirche, eines jeden Christen. Der Augenblick einer Begegnung kann dabei viel bewirken.
„Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe ... Ehre sei Gott und den Menschen Frieden.“ GL 383
Bild und Text: Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum 33. Sonntag im Jahreskreis B - 17.11.2024
Für Dich - Impuls zum 33. Sonntag im Jahreskreis B - 17.11.2024
Schrifttexte: Dan 12,1-3 - Hebr 10,11-14.18 - Mk 13,24-32
„Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. “ (Jesus in Mk 13,28)
In ziemlich bedrohlichen Bilder spricht Jesus vom Ende und vom Untergang der uns bekannten Welt. Solche kosmischen Tragödien vom Kollaps eines Sternsystems sind in den Weiten des Weltraums ständig auf der Tagesord nung. Sie könnten jederzeit auch unseren Lebensraum betreffen, denn unser Ökosystem ist in der Tat ein sensibles Gleichgewicht. Selbst kleine Störungen können zu unkontrollierbaren Kettenreaktionen führen. Diese genauen Zusammenhänge waren zur Zeit Jesu noch wenig erforscht und bekannt. Aber das Wissen um die feine Balance der Lebensgrundlagen war durchaus bewusst, vielleicht mehr als heute. Mich überrascht es immer wieder, wie Jesus auf diese dunkle Bedrohung reagiert: Er verwendet dieses wunderbare Bild vom Feigenbaum. Aber er erzählt nicht vom Fallen der Blätter und vom Vermodern der Wurzeln im Anblick der Bedrohung. Wir sollen vielmehr lernen, dass in den Knospen und Trieben der kommende Sommer im Anmarsch ist, auch wenn wir noch nichts davon sehen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht euer Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch GL 463_Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht ...
Familienimpuls: Christkönig
Für Dich - Impuls zum 32. Sonntag i. JK. - B - 10.11.2024
Impuls zum 32. Sonntag i. JK. - B - 10.11.2024
Schrifttexte: 1 Kön 17,10-16 - Hebr 9,24-28 - Mk 12,38-44
„Den Armen das Evangelium zu verkünden.“
Unter dieses Wort aus dem Lukasevangelium hat Franz Kamphaus seinen bischöflichen Dienst 1982 im Bistum Limburg gestellt. Letzte Woche ist er mit 91 Jahren verstorben. Den Blick für die Armen hatte er: sowohl in der weiten Welt, als auch in unserer Gesellschaft. Markant seine Solidarität mit schwangeren Frauen in Konfliktsituationen. Das brachte ihn in einen Konflikt mit Johannes-Paul II. Doch Kamphaus blieb sich und seinem Einsatz für die Armen treu. Unseren Blick will Jesus auf die Armen richten. Heute im Evangelium auf die arme Witwe, die gibt, was sie hat. Mit offenem Herzen und offenen Händen. Einander Nähe und Zuwendung schenken: dem schwerkranken Angehörigen; dem suchenden Jugendlichen; dem Flüchtling, der bei uns nicht klar kommt und sich mit der Sprache schwer tut ...
Viele engagieren sich ehrenamtlich in diesen Bereichen: den Armen das Evangelium zu verkünden. Das ist uns Christen ins Stammbuch geschrieben.
„Selig seid ihr, wenn ihr lieben lernt. Selig seid ihr, wenn ihr Güte wagt. Selig seid ihr, wenn ihr Leiden merkt, selig seid ihr, wenn ihr ehrlich bleibt.“ GL 458, 2+3
Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum 31. Sonntag i. JK. B - 03.11.2024
Impuls zum 31. Sonntag im Jahreskreis B - 03.11.2024
Schrifttexte: Dtn 6,2-6 - Hebr 7,23-28 - Mk 12,28b-34
„Der Herr, unser Gott, der Herr ist einzig.“ (Der Verkünder in Dtn 6,4)
Die schönen Bibeltexte, die uns an diesem Wochenende verkündet werden, bringen in genialer Kurzfassung den innersten Kern der jüdisch-christlichen Glaubensüberzeugung auf den Punkt: Der eine Gott und die Liebe als seine wichtigste Botschaft. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen lässt sich darüber bis heute fürchterlich streiten. Schon Jesus wurde in diese Auseinandersetzung verwickelt, weil er sich wiederholt Gott gleich gesetzt hat. Haben wir mit unserer Vorstellung vom Gottes- und Menschensohn diese Einzigkeit Gottes verraten? In wenigen Monaten werden es genau 1700 Jahre sein, als in Nicäa, in der heutigen Türkei, eine Bischofsversammlung zu dieser Frage zusammentraf. Auf diesem „Ersten Konzil“ wurde am Ende ein Glaubensbekenntnis verfasst, das bis heute von fast allen christlichen Bekenntnissen geteilt wird. Hier fand man nach heftiger Auseinandersetzung den schönen Satz von der „Wesensgleichheit“ des Sohnes mit dem Vater. In einem gelungenen Kommentar habe ich dazu gelesen, dass dieser Gedanke die Einheit Gottes aus der Erstarrung löste und zur Beziehung hin zu öffnen vermochte: Gott ist in sich schon Beziehung in Liebe und hat uns darum die Liebe als sein wichtigstes Gebot anvertraut. An diesem Gott möchte ich mich gerne festmachen und von ihm lernen, mein Leben zu gestalten.
Einen gesegneten Sonntag wünscht euer Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch GL 456_Herr, du bist mein Leben ...
Familienimpuls: St. Martin
weitere Links: Martinsaktion 2020 „Teile dein Licht!“ oder Ausmalgeschichte Heiliger Martin.pdf