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Impuls zum 22. Sonntag i. JK. - A - 03.09.2023
Schrifttexte: Jer 20,7-9 - Röm 12,1-2 - Mt 16,21-27

2023 9 Fuß

„Der Jahrhundertschritt“ so der Name einer Bronzeplastik, die von der Zerrissenheit des 20. Jahrhunderts erzählen will. Im Alltag spüren wir, wie oft die kleinen Schritte entscheidend sind, um Zerrissenheit zu überwinden: 
aufeinander zugehen, ein achtsames Wort im Umgang miteinander wählen, kein Öl ins Feuer gießen, ein Lob aussprechen, nicht auf meinen Standpunkt beharren, sondern bereit sein, diesen zu überprüfen und die Meinung des anderen zu verstehen versuchen, sich Erfahrungen erzählen, die hoffen lassen - kleine Schritte, die etwas in Bewegung bringen in meinem Herzen, in unserem Miteinander, in Kirche und Welt.

„Tritt hinter mich“

- das ist die Platzanweisung Jesu im Evangelium an Petrus, damit an die Kirche und an jede und jeden von uns. „Tritt hinter mich“ - lebe in meiner Spur, wage die kleinen Schritte, die zur Verständigung, zur
Versöhnung und zum Frieden führen. Diesen Weg ist Jesus gegangen - kein leichter, aber er führte zum Leben in Fülle.
„Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun.
Gib und den Mut, voll Glauben, Herr, heute und morgen zu handeln.
Gib und den Mut, voll Liebe, Herr, heute die Wahrheit zu leben.
Gib uns den Mut, voll Hoffnung Herr, heute von vorn zu beginnen.“
GL 446
Albin Krämer

Impuls zum 21. Sonntag i. JK. - A - 27.08.2023

Schrifttexte: Jes 22,19-23 - Röm 11,33-36 - Mt 16,13-20 

2023 8 27 Petrus Fels

„Du bist Petrus - der Fels - und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ (Jesus zu Simon nach seinem Glaubensbekenntnis von Jesus als Sohn des lebendigen Gottes in Mt 16,18)

Ein bisschen spektakulär wächst sie tatsächlich wie aus dem Felsen heraus, die Pankratius-Kirche auf dem Gügel bei Scheßlitz am Rande der Fränkischen Schweiz. Fast könnte man meinen, die Baumeister hätten das Wort Jesu von der „Kirche auf dem Felsen“ hier ganz wörtlich genommen. Schon bald hat man mit dieser Zusage die Vorrangstellung des Papstes in der Kirche begründet. Dabei ist es eigentlich ein Wortspiel mit einer interessanten Komponente. Der „Felsen“, auf den Jesus seine Gemeinde bauen möchte, heißt eigentlich „Petra“ und ist in der griechischen Sprache eine Frau. Vielleicht war dieser Apostel Simon nicht einmal selbst gemeint, sondern vielmehr sein Glaube, mit dem er einen Satz vorher Jesus als den „Sohn des lebendigen Gottes“ bekannt hat. Einem solchen Glauben kann man vertrauen wie einem sicheren Felsen. Er wird immer die eigentliche Grundlage unserer Gotteszugehörigkeit sein und aus diesem Glauben wird Kirche wachsen, immer wieder neu.

Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 478_Ein Haus voll Glorie schauet ...

Impuls zum 20. Sonntag i. JK. - A - 20.08.2023

Schrifttexte: Jes 56,1.6-7 - Röm 11,13-15.29-32 - Mt 15,21-28

2023 8 20 Grenze

Als Student war ich öfters an der inner- deutschen Grenze - ein beklemmendes Gefühl. Gott sei dank, ist die Mauer 1989 gefallen - die Gedenkstätte Skulpturenpark Deutsche Einheit am ehem. Grenzübergang Eußenhausen erinnert heute daran (Bild). Wir ziehen Grenzen, um uns zu schützen. Und doch schließen Grenzen andere aus. Ein Spagat, den es zu gestalten gilt. Davon erzählt das Evangelium: Jesus überschreitet Grenzen, denn er geht in eine für die Juden gottlose Gegend und lässt sich von einer Heidin ansprechen. Und hier zieht Jesus eine Grenze:

„Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.“ Mt 15,24

Doch die Frau bleibt hartnäckig. Ihr Kind braucht Hilfe. Da interessieren sie keine Grenzen: nicht die Grenze von Juden und Heiden, nicht die Grenze von Mann und Frau. Ihr Mut und ihre Schlagfertigkeit beeindrucken Jesus und so lernt Jesus dazu. Ihr Glaube, ihr Vertrauen haben Jesus fasziniert:

„Frau, dein Glaube ist groß. Es soll dir geschehen, wie du willst.“ Mt 15, 28

Grenzüberschreitungen verletzen, wo sie andere in Besitz nehmen und abhängig machen. Sie führen zu einer neuen Weite, wenn sie Menschen neue Wege für ihr Leben ermöglichen, sie aus Angst und Not befreien. Bin ich bereit, wie Jesus zu lernen, welche meiner Grenzen ich weiten kann und so das Leben gewinnt?

„Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht, bringe ich vor dich. Wandle sie in Weite; Herr, erbarme dich.“ GL 437,1

Albin Krämer

Impuls zum 19. Sonntag i. JK. - A - 13.08.2023

Schrifttexte: 1 Kön 19,9ab.11b-13 - Röm 9,1-5 - Mt 14,22-33

2023 8 13 Boote SUP

„Da stieg Petrus aus dem Boot - und kam über das Wasser auf Jesus zu.“ (Der erste Papst als Nachfolger Jesu in Mt 14,29)

„Über das Wasser gehen“ - das hat sich in den letzten Jahren zu einer trendigen Sportart entwickelt. Natürlich braucht es zum „Stand Up Paddling“ ein paar Hilfsmittel wie das aufblasbare Board und das lange Paddel. Aber das ist samt Luftpumpe in jedem Supermarkt günstig zu bekommen. Ich habe es vor ein paar Jahren einmal ausprobiert. Es war ein wunderschöner Morgen und das Wasser war spiegelglatt, nicht sturmgepeitscht wie damals bei Jesus und Petrus. Ich möchte sagen, dass es sehr viel Spaß gemacht hat und ich bin tatsächlich nicht nass geworden. Das lag aber vermutlich daran, dass ich es zunächst kniend ausprobiert habe. Nach einer Weile habe ich gelernt, dass ich im Stehen möglichst weit in den Horizont schauen muss. Es galt, ein Ziel ins Auge zu fassen. Sobald ich hinunter geblickt habe, auf mein schmales Brett oder auf die feinen Wellen, in diesem Moment begann ich zu schwanken. Vielleicht ist es das, was Petrus damals auch gelernt hat. Zumindest heißt es im folgenden Satz, dass er den Wind und die Wellen bemerkte und plötzlich unterzugehen drohte. Vielleicht ist es auch etwas, was uns generell in manchen Stürmen des Lebens helfen kann: Solange wir ein großes Ziel ins Auge fassen, solange wir auf Jesus schauen, werden uns die Wellen weniger Angst machen können.

Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 414_Herr, unser Herr, wie bist du zugegen ...

Impuls zum Fest der Verklärung Christi - 06.08.2023

Schrifttexte: Dan 7,9-10.13-14 - 2 Petr 1,16-19 - Mt 17,1-9

2023 8 6 Verklärung Licht

„Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.“ (Jesus in Mt 17,2b)

Licht verwandelt das Leben. Wir brauchen zum Leben das Licht genauso wie das Wasser. In das dunkle Nichts hat Gott einst gesprochen: Es werde Licht. Tatsächlich erreichen uns bis heute Photonen des Urknalls und jeder Computer funktioniert durch die Abfolge von Dunkel und Licht. Licht hat im Laufe der Menschheitsgeschichte sehr unterschiedlich gewirkt. Manchmal denke ich, wir leben heute vor allem in einer Zeit des „gebündelten Lichtes“. Wir lieben die Scheinwerfer und die Spots. Wir stellen uns dar und präsentieren uns. Wir zeigen Teile unseres Lebens und lassen anderes bewusst im Dunkel. Wir leben unser Leben manchmal wie einen Videoclip und verdrängen, was nicht hineinpassen will. Das Licht, das die Jünger damals an Jesus bemerkt haben, hatte eine andere Natur. Es schien aus ihm heraus zu leuchten und machte ihn durchsichtig, hellsichtig und klar. So, möchte ich bitten, möge Gottes Licht doch ab und zu auch mein Leben durchleuchten.

Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 363_Herr, nimm auch uns zum Tabor mit ...

Für Dich - Impuls zum 17. Sonntag i. JK. - A - 30.07.2023

Schrifttexte: 1 Kön 3,5.7-12 - Röm 8,28-30 - Mt 13,44-52

2023 7 30 Herz Schatz

Was sind meine „Schätze“? Was ist das Wertvolle in meinem Leben?

Für König Salomon war es ein „hörendes Herz“ (1Kön 3, 9), um das Gute vom Bösen unterscheiden zu können und auf das zu achten, was für seine Lebensaufgabe notwendig ist.

Für Paulus in seinem Brief an die Christinnen und Christen in Rom ist es das Wissen und Vertrauen, von Gott geliebt zu sein (Röm 8,28).

Für Jesus ist es seine Botschaft vom Reich Gottes, das es zu entdecken gilt und sich mit Kraft und innerer Dynamik dafür einzusetzen. So wird es in seinen Bildern und Gleichnissen vom Reich Gottes an deutlich.

Was sind meine „Schätze“? Was ist das Wertvolle in meinem Leben? Wofür nehme ich mir Zeit? Welche Beziehungen pflege ich? Wofür bin ich in meinem Herzen dankbar?

Die Zeit der Ferien und des Urlaubs sind eine Chance, meinen „Schätzen“ dankbar neu auf die Spur zu kommen.

„Du bist in allem ganz tief verborgen, was lebt und sich entfalten kann. Doch in den Menschen willst du wohnen, mit ganzer Kraft uns zugetan.“ GL 414,4

Albin Krämer

Impuls zum 16. Sonntag i. JK. - A - 23.07.2023
Schrifttexte: Weish 12,13.16-19 - Röm 8,26-27 - Mt 13,24-43

2023 7 23 Anna und Joachim

„Von Generation zu Generation - seine Barmherzigkeit“ so das Motto des diesjährigen Welttages der Großeltern und Senioren, den Papst Franziskus 2021 in Leben gerufen hat.
Das Bild zeigt eine Darstellung aus der Herz-Jesu-Kirche in Paderborn. Die Mutter Anna unterrichtet die Tochter Maria in der Heiligen Schrift - erzählt von Gottes Barmherzigkeit. Das Bild wirkt etwas altbacken und frömmlerisch,
ABER die Botschaft gilt auch heute:
„Von Generation zu Generation seine Barmherzigkeit.“ Anna und Joachim, deren Fest wir in diesen Tagen feiern, sind die Eltern von Maria - ein Ort der Geborgenheit und ein Ort, wo das Leben „gelernt“ wird: 

„Du hast dein Volk gelehrt, dass der Gerechte menschenfreundlich sein
muss, und hast deinen Söhnen und Töchtern die Hoffnung
geschenkt….“ Weish 12,19

Barmherzig zu sich und anderen zu sein, einander menschenfreundlich zu begegnen und die Hoffnung nicht zu verlieren - eine Botschaft, die wir von
Generation zu Generation durch unser Beispiel weiterzugeben haben. Von wem habe ich das gelernt? Und wer erfährt es durch mich?
„Mutter (Anna), wir sind voller Suchen und Ringen und Fragen. Hilf uns, Sankt Anna, das Wagnis des Glaubens zu wagen. Du starke Frau, liebend auf uns alle schau, hilf uns zu Gott JA zu sagen.“ (aus St. Anna Kapelle, Obernburg am Main S. 30 nach Melodie: Lobet den Herren)
Albin Krämer

Impuls zum 15. Sonntag im Jahreskreis - A - 16.07.2023

Schrifttexte: Jes 55,10-11 - Röm 8,18-23 - Mt 13,1-23

 2023 7 16 Sonnenblumen

„Ein (vierter) Teil aber fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach.“ (Jesus über seine Effektivität in Mt 13,8) 

 Es ist Erntezeit. Die Mähdrescher laufen auf Hochtouren. Auch die Landwirtschaft haben wir zur optimalen Funktionalität gebracht. Computergesteuert wurden Saatgut, Spritz- und Düngemittel so verteilt, dass die Ergebnisse in etwa dem entsprechen, was Jesus damals verheißen hat. Allerdings hat es bei ihm ja nur bei einem Viertel wirklich gut geklappt. Drei Viertel der Saat sind vorher schon eingegangen. Wir könnten das verstehen als einen warnenden Zeigefinger: Bemüht euch mit allen Kräften, dass der Samen im Acker eures Lebens auf guten Boden fällt und Frucht bringt. Jetzt entdecke ich aber auch bei mir so manche steinigen Stellen. Ich finde auch bei mir Sorgen, Ängste und Ablenkungen, die meine Saat ersticken und wegfressen. Ich glaube, Jesus möchte keinen moralischen Appell verkünden, sondern die Großzügigkeit des Sämanns bewundern. Ihm geht es nicht um Funktionalität, sondern um Leben. Er sät seine Saat überall hin und wenn wenigstens ein Viertel davon Frucht bringt, wiegt es alles andere auf.

Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 464_Gott liebt diese Welt

 

Impuls zum 14. Sonntag im JK - A - 09.07.2023
Schrifttexte: Sach 9,9-10 - Röm 8,9.1-13 - Mt 11,25-30

2023 7 Joch

„Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; … und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.“
(Verheißung von Jesus in Mt 11,29)

So ein Rinderjoch zu schleppen ist an sich schon eine große Last. Wenn daran noch ein Wagen oder ein Pflug befestigt sind, dann haben die Tiere ordentlich zu tun. Wie gut, dass sie nicht alleine sind und sich die Mühe teilen können. Noch besser, wenn dieses Joch so liebevoll geschliffen wurde, ohne drückende Kanten und perfekt angeschmiegt an den Nacken der jungen Kälber. Irgendwie hat es sich mir eingeprägt, als während des Studiums ein Professor davon sprach, dass die Herstellung der Joche damals auch Aufgabe des Zimmermanns gewesen sei. Vielleicht hat Jesus dieses Bild tatsächlich wörtlich gemeint und aus eigener Erfahrung gewählt. „Das Leben ist kein Ponyhof“ pflegt eine gute Freundin regelmäßig zu sagen und meint damit, dass wir immer wieder einiges an Lasten zu bewegen haben. Jesus will diese Last mit uns teilen und an seiner Seite kann unsere innere Seele trotz mancher äußeren Belastung tatsächlich Frieden finden.
Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch GL 416_Was Gott tut, das ist wohlgetan ...

Impuls zum Hochfest der Frankenapostel - A - 02.07.2023

Schrifttexte: Weish 3,1-9 - Hebr 12,28-29;13,1-9a - Mt 5,1-12a

2023 7 2 Kiliansquelle

Die Kiliansquelle in Mullagh in Irland. Es ist die Gemeinde aus der der Heilige Kilian stammt. Hier wurde er um das Jahr 640 geboren. Er wurde Mönch und brach, wie viele andere Mönche in Irland auch, nach Europa auf. Mit Kolonat und Totnan, seinen beiden Gefährten, kam er ins Frankenland und verkündete hier die Frohe Botschaft von Jesus Christus, der den Weg in ein erfülltes Leben mit uns gehen will. Für diese Botschaft hat er und haben seine Gefährten den Kopf hingehalten und fielen 689 einer Intrige zum Opfer.

In Würzburg und im ganzen Bistum beginnt am Sonntag die Kilianiwoche, die große Wallfahrtswoche zu den Reliquien der Frankenapostel.

Die Kraftquelle für ihren Weg war der Glaube an Jesus Christus, der Gottes befreiende und ermutigende Botschaft den Menschen seiner Zeit in Wort und Tat verkündete, wie sie in den Seligpreisungen der Bergpredigt aufleuchtet (Mt 5, 1-12).

Schöpfen auch wir heute aus dieser Quelle? Gibt sie uns Kraft für unseren Weg? Die in dieser Woche veröffentlichten Austrittszahlen sind erschreckend. Die Spannungen innerhalb der Kirche beängstigend. Der Weg in die Zukunft ungewiss. Und trotzdem gilt es auch heute die Frohe Botschaft zu verkünden.

„Fest miteinander vereint, brachen sie auf“ heißt es in der Lebensbeschreibung der Frankenapostel.

Quelle - das sind die Weg-gefährten:innen, das Wort Gottes und Gottes Zusage in unserer Mitte zu sein.

„Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht; es hat Hoffnung und Zukunft gebracht; es gibt Trost, es gibt Halt in Bedrängnis, Not und Ängsten, ist wie ein Stern in der Dunkelheit.“ GL 450

Albin Krämer

Impuls zum 12. Sonntag i. JK. - A - 25.06.2023

Schrifttexte: Jer 20,10-13 - Röm 5,12-15 - Mt 10,26-33

2023 6 25 Vogel

„Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.“ (Motivationsspruch von Jesus in Mt 10,31)

Längst ist bei uns die Zeit vorbei, in der man Spatzen auf dem Markt für ein paar Pfennig verkauft hat, als Fleischbeilage für arme Leute. Aber in der Mehrzahl kommen „Spatzen“ trotzdem häufig auf den Teller. Als „mein Spatz“ ist der kleine und gesellige Vogel zu einem beliebten Kosewort aufgestiegen. Aber meistens schauen wir doch ein bisschen verächtlich auf ihn herab, wie die sprichwörtliche „Frechheit“, ein „Spatzenhirn“ oder der „Dreckspatz“ belegen. Diese Sichtweise hat sich seit den Zeiten Jesu also kaum geändert. Wenn wir manchmal meinen, auch Gott könnte uns betrachten wie einen Spatzenschwarm, dann ist das sehr menschlich gedacht. Für Jesus gehört es zum Kern seiner frohen Botschaft von Gott, dass jede und jeder von ihm ganz persönlich angesehen und wertgeschätzt wird. Wir sind unendlich wertvoll für ihn und er liebt uns deswegen masslos. Das sollten wir tatsächlich „wie die Spatzen von den Dächern pfeifen“.

Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 429_Gott wohnt in einem Lichte ...

 

Impuls zum 11. Sonntag i. Jahreskreis - A - 18.06.2023

Schrifttexte: Ex 19,2-6a - Röm 5,6-11 - Mt 9,36-10,8

2023 6 18 Fotoalbum

Fotoalben erzählen von Kindheit und Jugend, von tollen Urlaubsreisen, von wertvollen Erlebnissen auf dem Weg des Lebens. Heute werden diese Bilder oft digital gespeichert. Erinnerungen sollen nicht verloren gehen. Das Volk Israel hatte weder Fotoalben noch Clouds, aber die Erinnerung an bedeutende Ereignisse war Hilfe in oft schwierigen Situationen. „Bilder der Erinnerung“ sind für Israel die Berufung des Abraham, der zu den Sternen schaut und die Verheißung Gottes von Nachkommen empfängt, die Berufung des Mose am brennenden Dornbusch mit dem Auftrag, das Volk aus der Unterdrückung durch die Wüste in die Freiheit zu führen…. Dabei spielte immer die STIMME GOTTES, die ruft und sendet die entscheidende Rolle.

Das Evangelium erzählt von der Berufung der Apostel und dem Auftrag Jesu an sie. Dürfen wir hier nicht auch unsere eigenen Namen einsetzen? Der Ruf Gottes meint jede und jeden von uns: gerufen ins Leben und geschickt auf den Weg unseres Lebens.

„Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treib Dämonen aus!“ Mt 10,7f

Du und ich, jede und jeder beim Namen gerufen und gesendet, Menschen Leben zu ermöglichen, sie zu stärken, Angst zu vertreiben, Gemeinschaft zu stiften …

„Seht Gottes Zelt auf Erden! Verborgen ist er da; in menschlichen Gebärden, bleibt er den Menschen nah…..“

GL 478,4 Albin Krämer

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