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Schrifttexte: Ez 18,25-28 - Phill 2,1-5 - Mt 21, 28-32

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„Geh und arbeite heute im Weinberg“
Mt 21, 28

Jeder Tag hat seine Herausforderung. Die Arbeit im Weinberg steht für das, was zu tun ist. Wer den echten Weinberg kennt, der weiß, da ist immer etwas zu tun. Das spüren wir auch bei der Arbeit, in der Familie, in der Schule, im Verein, in der Gemeinde …...da ist immer etwas zu tun!

Aber haben wir immer Lust darauf? „Kein Bock, kein Nerv, eigentlich habe ich etwas anderes vor, könnte auch jemand anders machen usw.“. Wer kennt diese innere Stimmungslage nicht.

Von zwei Söhnen erzählt Jesus: der eine sagt auf die Bitte des Vaters in den Weinberg zu gehen „Nein“ und geht dann doch. Der andere sagt „Ja“ und geht dann nicht. Wer erfüllt den Willen des Vaters? Wer geht den Weg, der in das Reich Gottes führt, den Weg der Gerechtigkeit?

Ich denke, es ist der Weg, der JA zum Leben sagt, zu Dir und mir, zum Dasein Füreinandern. JA sagen zu den Herausforderungen, diese annehmen und gestalten.

Denn wenn du ja sagst, kann ich leben; stehst du zu mir, dann kann ich gehn, dann kann ich neue Lieder singen und selbst ein Lied für andre sein. Tu meinen Mund auf, dich zu loben, und gib mir deinen neuen Geist. Gl 769,4

Albin Krämer

„Die Vergangenheit ist vergangen - für immer; die Zukunft ist ungewiss!“

So formulierte Studentenpfarrer Burkhard Hose bei seiner Predigt im Rahmen der Wallfahrt zu Maria ins grüne Tal. Wir leben in der Gegenwart und diese gilt es in dem Vertrauen zu gestalten, dass Gottes Stimme uns in die Zukunft lockt, wenn auch oft sehr leise. Die Väter und Mütter unseres Glaubens ermutigen uns, dieser Stimme Raum zu geben und so das Leben neu zu gewinnen. 

Das beginnt in vielen kleinen Gesten: 

ich höre zu, 

ich nehme wahr, 

ich habe Mitgefühl, 

ich lasse mich überraschen, 

ich bin bereit, eine andere Perspektive einzunehmen. 

Albin Krämer, Dekan 

Leiter der Pfarreiengemeinschaften der Frankenapostel und Retztal

Schrifttexte: Jes 55,6-9 - Phil 1,20-24.27 - Mt 20, 1-16

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Das Bild habe ich beim Treffen der Ministranten in Duttenbrunn gemacht: im Juli trafen sie sich zum Spielen und zum Stockbrot.
Auch einige von den Kommunionkindern waren dabei und „schnupperten“ in die Gemeinschaft der Minis.

Zusammensein haben viele während des Lockdowns vermisst.
Gemeinschaft tut gut - das spüren wir immer wieder.

Jesus erzählt von der Gemeinschaft im Reich Gottes im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Immer wieder werden während des Tages neue Arbeiter eingestellt und am Abend bekommen alle den gleichen Lohn! „Ungerecht!“ schreien die einen. Und die anderen: „Gott sei Dank! So kann meine Familie morgen gut leben!“

In unserer Welt mit dem Kampf um die eigene Existenz, dem Neid, dem Sich Vergleichen mit anderen, der Ellenbogenmentalität usw. bricht die neue Welt Gottes: eine Gemeinschaft, in der jede und jeder sein darf und das „tägliche Brot“ ihm und ihr zusteht:

„Freund, dir geschieht kein Unrecht…..Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir.“

(Mt 20, 13f)

Gott, segne unseren Alltag mit deinem Licht.
Segne unsere Arbeit, dass sie uns erfüllt.
Segne unsere Begegnungen mit dem Geist des Evangeliums.
Segne unser Leben mit deiner Liebe.
AMEN.

Albin Krämer

Lied: O Freuden über Freuden

Quelle: CD: Wallfahrt zu Maria im Grünen Tal (2013) Hrsg. Kath. Pfarramt Retzbach

 Schrifttexte: Sir 27,30-28,7 - Röm 14,7-9 - Mt 18,21-35

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Foto: Jürgen Damen, pfarrpriefservice.de

„Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal“ …
… sollst du deiner Schwester oder deinem Bruder vergeben.

(Jesus in Mt 18,22)

 

Schon das erste Mal fällt mir manchmal sehr schwer.
OK, Vergeben heißt ja nicht, dass wir hinterher (wieder) dicke Freunde sein müssten.

Im Grunde gibt es nur zwei Alternativen: Vergeben oder Vergelten.

Auf Vergeltung, auf Rache, auf den Denkzettel zu verzichten, das heißt ja schon, den ersten Schritt zur Vergebung zu gehen.

Trotzdem ist es oft ein langer Weg.

Jesus meint, es sei gut, dabei immer auch auf das zu schauen, was dir selbst an unverdienter Vergebung geschenkt worden ist.

Und er sagt, dass Gott sich nicht übertreffen lässt in seiner Vergebungsbereitschaft, selbst wenn wir vielleicht achtundsiebzig- oder gar neunundsiebzigmal vergeben sollten.

Einen schönen Sonntag wünscht

Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch im Gotteslob 841 „Wo Menschen sich vergessen.“

Lied: Wo murmelnd zieht ein Bächlein (Strophe 2 + 3)
und Einführung in den Wallfahrtsort Retzbach

Quelle: CD: Wallfahrt zu Maria im Grünen Tal (2013) Hrsg. Kath. Pfarramt Retzbach

„Pflege das Leben, wo du es triffst.“

Hildegard von Bingen

Manchmal sprühe ich vor Energie und denke, ich könnte Berge versetzen,

aber wenn ich Ärger und Stress in meiner Beziehung habe,

dann bin ich plötzlich so gelähmt, dass diese ganze Energie verschwunden ist.

Manchmal bin ich voller Elan und Tatendrang für alle möglichen Dinge,

aber wenn ich mir Sorgen um meine Kinder mache,

dann ist plötzlich alles andere nebensächlich.

Manchmal ist mein Kopf voller neuer Ideen,

aber wenn mir etwas „auf der Seele sitzt“

– mich das Gewissen, ein Gedanke oder eine Krankheit plagt –

dann bin ich zu nichts zu gebrauchen.

 

Guter Gott,

in unserem Leben gibt es so viel, was wir erreichen und bewerkstelligen können –

und gleichzeitig ist da einiges, was uns lähmen und krank machen kann.

Manchmal scheint es so, als ob wir in einem Hamsterrad feststecken, aus dem wir nicht mehr heraus kommen.

Lass uns erkennen, dass du uns mit jedem neuen Tag eine neue Chance für unser Leben schenkst:

Eine Chance unser „Abenteuer Leben“ neu zu meistern! Hilf uns dabei, dass sich unser Leben zum Besseren verändert.  Dafür danken wir dir. Amen.

Am 8. September feiern wir das Fest „Maria Geburt“. Geburt bedeutet Neubeginn und Neuanfang.

So wünsche ich Ihnen allen, dass Gott Ihnen neue Perspektiven für die schwierigen Situationen in Ihrem Leben aufzeigt!

 

Ihre Barbara Stockmann, Pastoralreferentin

Schrifttexte: Ez 33,7-9 - Röm 13,8-10 - Mt 18,15-20

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Foto: Daniel Zamilski, pfarrpriefservice.de

„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“

(Jesus in Mt 18,20)

Eine starke Zusage. Es ist das, was einst Mose am brennenden Dornbusch erlebt hat oder was die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus erfahren haben.

Wir können aus diesem Jahr von ganz anderen Situationen berichten: Keine Begegnungen, keine Versammlungen und keine Gottesdienste. Soziale Kontakte sind zum Sicherheitsrisiko geworden. Wenn ER aber sein „Hiersein“ mit unserem „Zusammensein“ verbindet, wo ist ER dann? Es ist aber so, dass „zwei oder drei“ genügen. Ich habe neu gelernt, dass es nicht auf die große Zahl ankommt, dass auch eine Versammlung am Telefon oder über das Internet wirksam ist. Ich habe erfahren, dass ich mich allein auf IHN besinnen muss und schon sind wir zu zweit.

Vikar
Thomas Wollbeck

 

Es geht auch als Lied und sogar als Kanon: GL 712

Lied: Wo murmelnd zieht ein Bächlein (Strophe 1)
und Einführung in den Wallfahrtsort Retzbach

Quelle: CD: Wallfahrt zu Maria im Grünen Tal (2013) Hrsg. Kath. Pfarramt Retzbach

 

 

„Und plötzlich weißt du:

Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen

und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“

Meister Eckart

Bei Phil Bosmans habe ich einen Text gefunden, von dem ich glaube, dass wir darüber mal nachdenken könnten, besonders vielleicht jetzt, in der Urlaubszeit.
Dieser Text handelt nicht direkt vom Urlaub. Er könnte uns aber dafür die Augen öffnen, dass wir in unserer hektischen Zeit vieles zu selbstverständlich nehmen. Diesen Text möchte Ihnen auf diesem Weg zukommen lassen:

“Als ich heute Morgen einen Löffel Honig in den Mund steckte, stutzte ich plötzlich und fragte mich: Wie viele Flugstunden von wie vielen Bienen stecken in so einem Löffel Honig? Ich fühlte Freude und Dankbarkeit, denn Honig mag ich gern.
Da hat einer Bienen auf den Weg geschickt, Blumen für die Bienen blühen und die Sonne scheinen lassen, denn bei Regen fliegen die Bienen nicht. Da hat einer die Bienen gebeten, gratis zu arbeiten, und den Blumen eingegeben, gratis zu blühen. Da muss mich einer sehr gern haben, um das alles zu organi- sieren für einen Löffel herrlichen goldgelben Honig am Morgen. Da steckt irgendwie eine ganz intensive Liebe dahinter. Und es bedrückt mich, dass wir daran so wenig denken. Mir wird plötzlich bewusst, wie oberflächlich und abgestumpft wir in unserem hochtechnisierten Lebensmilieu geworden sind. Wir leben unter Wundern und wundern uns nicht mehr”.

Schauen wir also mal wieder deutlicher hin, machen wir unsere Augen auf, denken wir nach ... Wir nehmen einfach vieles viel zu selbstverständlich in der Schöpfung und bei allem, was uns umgibt, bei dem, was Gott uns schenkt, aber auch unsere nächsten Angehörigen und so viele liebe Menschen um uns. Lernen wir uns wieder zu wundern, das macht uns dankbar. Im Urlaub sollte man eigentlich dafür Zeit haben, wenn wir nicht vom Alltagsstress in einen Urlaubsstress verfallen.

Das wünsche ich uns allen - und nicht nur für die Ferienzeit!
Ihr P. Siegfried Neubrand

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