Impulse
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 15, 9-17)
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.
Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
Dies trage ich euch auf: Liebt einander!
Ein Kraft-Wort für die Woche
„Solange man noch Neugierde in sich hat und staunen kann,
ist das Alter egal.“
Hilde Domin
Der Weg der großen Sehnsucht
so wird gerne der Pilgerweg nach Santiago de Compostela genannt. Mit Rom und Jerusalem gehört Santiago zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der Christenheit. Seit dem Mittelalter sind Menschen unterwegs zum Grab des Heiligen Jakob. Was fasziniert dabei?
„Ich bin dann mal weg“ - so nennt Harpe Kerkeling sein Buch, in dem er von seiner Reise im Jahre 2001 erzählt, das inzwischen auch verfilmt wurde. Menschen sehnen sich nach einer Auszeit, um zu sich selbst zu finden, um neu den „roten Faden Sinn“ in ihrem Leben wieder zu spüren, um zu entdecken: wer bin ich? und: was will ich mit meinem Leben? Dabei taucht dann plötzlich die Frage nach Gott auf: wer trägt mich? Was hält mich? Wofür lohnt es sich zu leben? Woher komme ich und wohin gehe ich? Am 25. Juli feiern wir da Fest des Heiligen Jakobus, der als einer der engen Freunde Jesu gilt. Aus der Freundschaft mit Jesus ist er seinen Lebensweg gegangen - letztlich bis ans „Ende der Welt“, so wird das Kap bei Santiago genannt.
Aus der Freundschaft mit Jesus den eigenen Weg gehen und darauf vertrauen, dass meine Sehnsucht nach Leben nicht ins Leere läuft, sondern von Jesus wahrgenommen wird und in ihm eine Antwort findet - dazu macht uns der Heilige Jakobus Mut.
Schöne Ferien und einen erholsamen Urlaub.
Albin Krämer
Leiter der Pfarreiengemeinschaft der Frankenapostel und Retztal
Schatz im Acker
Impuls-Stationen
Ab August können in und um die Wallfahrtskirche Impuls-Stationen besucht werden, die zur „Einzel-Wallfahrt“ einladen.
FÜR DICH - Impuls zum Sonntag, 02. August 2020
Wir hören: Jes 55,1-3 / Röm 8,35.37-39 / Mt 14,13-21
pfarrbriefservice.de / Martin Manigatterer
„Er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis,
brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten, und alle aßen und wurden satt.“
(Jesus in Mt 14,19f)
Das Problem des Hungers ist nicht nur ein Problem der Produktion. Es ist zuerst eine Frage des Austeilens: nicht nur Überflüssiges oder Allgemeines verteilen, sondern Eigenes und für mich selbst Notwendiges hergeben.
Jesus hat seine Jünger nicht den Zauberspruch gelehrt, Brot zu vermehren. Aber er hat sie gelehrt, dankbar zu sein für das, was da ist, zu teilen und weiter zu geben.
Diese Geste ist uns heilig und darf nie aufhören.
Einen schönen Sonntag wünscht
Vikar Thomas Wollbeck
Vielleicht interessiert dich auch im Gotteslob Lied Nr. 470: „Wenn das Brot, das wir teilen als Rose blüht ...“
Mit Corona-Maske
- unterwegs
wie komme ich mir vor
wenn ich in den Spiegel seh’
und durch die Straßen in ein Kaufhaus geh’ — schaut her!
wie Millionen andere zurzeit
- bin ich noch wer?
egal - woher die Kunden kommen
wer und was und wie sie sind
- für mich - ernste Fernste
so geh’ ich - und dazu steh’ ich
Corona zeigt es durch die Masken mir
- bin ich doch zutiefst verbunden
in jedem meiner Nächsten hier
gemeinsam seit Urzeiten
- auf des Lebens Spur - ob black ob bleich
- Mensch pur
Klaus Jäkel, In: Pfarrbriefservice.de
Ich wünsche Uns allen, auch mit Corona-Maske und Abstand halten
ein schönes und gesegnetes Wochenende.
Martina Röthlein Gemeindereferentin
Danken kommt vom Denken
Danken kommt vom Denken;
nur wer denkt, ist dankbar.
Beim Gottesdienst am vergangenen Sonntag ging mir schlagartig auf, dass wir das Wichtigste gratis, also geschenkt bekommen.
Das hat mich veranlasst nach einem Text zu suchen, der das anschaulich ausdrückt und dadurch zum weiter denken einlädt. Bei Phil Bosmans bin ich fündig geworden:
Weißt du, dass das Wesentlichste im Leben gratis ist?
Du brauchst es nicht zu bezahlen:
die Luft in deinen Lungen,
die Sonne, die dir Licht für einen neuen Tag anmacht.
Sie kommt von allein, dazu musst du auf keinen Knopf drücken.
Wem hast du deine Augen bezahlt,
den Motor deines Herzens, der klopft, ohne Krach zu machen?
Findest du nichts dabei, dass du dies alles gratis, vollkommen umsonst bekommst –
in einer Welt, wo sonst der Maßstab für alles das Geld ist?
Das Wesentlichste im Leben ist gratis, muss gratis sein.
Auch die Dinge, die für dein Glück wesentlich sind,
sind gratis, müssen gratis sein: Freundschaft und Liebe.
In den Supermärkten gibt es tausend Dinge zu kaufen.
Aber nirgendwo kannst du eine Handvoll Freude kaufen, wenn du traurig bist.
Nirgendwo gibt es eine Packung Lebensmut und Freundlichkeit zu kaufen.
Mit allem Geld der Welt kannst du dir kein Gramm Liebe kaufen.
Es gibt eine neue Krankheit: das zu dick gewordene Ich.
Die davon Befallenen sind einsame Dickhäuter.
Sie haben ein dickes Fell, kaufen teure Kleidung darüber,
bauen drum herum eine passende Villa.
Sie haben alles, was mit Geld zu kaufen ist.
Doch fehlen ihnen wesentliche Dinge, die es nur gratis gibt.
Wie steht es bei dir mit dieser Krankheit?
Hol tief Luft!
Rede mit der Sonne,
höre das Klopfen deines Herzens,
und betrachte das Wunder deiner Augen.
Sei empfänglich für ein freundliches Lächeln.
Und sei dankbar!
Danken kommt vom Denken;
nur wer denkt, ist dankbar.
Lesen wir also hin und wieder obigen Text und nehmen uns dabei ein bisschen Zeit zum Denken,
dann fallen uns zahllose Dinge ein, für die wir dankbar sein sollten.
Mit einem lieben Gruß verbleibe ich Ihr
P. Siegfried Neubrand.
Ein Kraft-Wort für die Woche
„Sei freundlich zu deinem Leib,
damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“
Theresa von Avila
Worte
Worte können Mut machen – aber auch einschüchtern.
Worte können verletzten – aber auch heilen.
Worte können stärken – aber einem auch die letzte Kraft nehmen.
Ein Wort kann dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern – aber dich auch verbittern.
Ein Wort kann dich inspirieren.
Ein Wort kann dich verändern.
Ein Wort kann dich zu etwas Neuem bewegen.
Es gibt Worte, die gehen durch ein Ohr rein und durchs andere gleich wieder raus.
Und es gibt Worte, die gehen dir mitten ins Herz!
Überlegen Sie doch mal: was für Worte haben Sie in der vergangenen Woche zu hören bekommen?
Und welche Worte haben Sie selbst ausgesprochen?
Auf Sicht fahren – aber fahren!
Irgendwie fiel mir die Tage eine kleine Episode ein, die ich vor einigen Jahren auf der Fähre nach Juist erlebt habe. Wir wollten uns damals im Dezember noch ein paar Tage adventliche Auszeit gönnen – und wenn man schon das Privileg hat, so nah an den Inseln zu wohnen, warum die Chance nicht nutzen und einfach hinfahren?
Als die Fähre in Norddeich ablegte, lag eine richtig dicke Nebelsuppe über der See – und so machten wir es uns unter Deck bei einem Kaffee gemütlich. Schließlich meldete sich der Kapitän per Lautsprecher zu Wort: „Wir müssten gleich im Juister Hafen anlegen. Wir sehen ihn zwar noch nicht, aber nach unseren Instrumenten müsste er da sein.“ Wir beide sahen uns an und mussten lachen.
Warum mir mitten im Juli diese Dezember-Nebel-Geschichte von Juist einfällt?
Im Moment fahren wir aufgrund von Corona auch ein bisschen im Nebel umher. Man kann nicht so arg weit gucken und muss deshalb besonders aufpassen. Leider gibt es keine Instrumente, die uns und unseren Kapitänen den Weg durch den Corona-Nebel zeigen. Und dazu kommt, dass wir die Gewässer, durch die wir grad steuern, nicht kennen. Deshalb müssen wir langsam machen und „auf Sicht fahren“, um rasch gegensteuern zu können, wenn plötzlich etwas Unerwartetes passiert.
Ja, es war richtig, in den letzten Monaten alle unnötigen Fahrten einzuschränken, um mit der akuten Situation klar zu kommen. Aber Bischof Bode hat zu Recht darauf hingewiesen, dass wir jetzt aus der akuten in eine „chronische Phase“ von Corona kommen. Und deshalb müssen wir lernen, irgendwie mit dem Virus zu leben.
Das heißt aber auch, so langsam mal wieder ins Planen zu kommen, Perspektiven zu entwickeln, Ideen zu spinnen. Nicht nur Notstandsverwaltung zu machen, sondern kreativ das Herbst- und Frühjahrsprogramm anzugehen, natürlich unter Einhaltung aller Hygienekonzepte und Wahrung aller Abstandsregeln. Und unter allem Vorbehalt, wie die aktuelle Situation sich weiter entwickelt. Es geht eigentlich darum, so eine Art „Programm trotz Corona“ zu machen, Veranstaltungen zu planen, Referent*innen anzufragen, das Pfarrheim zu belegen. Endlich mal wieder „in die Pötte“ zu kommen…
Ja, es kann sein, dass die aktuelle Situation uns dann dazu zwingt, das eine oder andere wieder abzusagen. Aber das haben wir in den letzten Monaten gut gelernt, das können wir inzwischen. Und jede*r hat Verständnis dafür – Teilnehmer*innen, Referent*innen, Veranstalter.
Planen müssen wir grad erst wieder neu lernen.
Aber wenn wir jetzt nicht voraus schauen und damit keine Veranstaltungen im Terminkalender stehen haben, dann wird im nächsten Jahr auch nichts laufen.
Wir werden wohl noch einige Zeit „auf Sicht fahren“ müssen. Das ist nicht schön, und wir mögen es nicht. Aber wie heißt es auf einer dieser netten Spruchkarten? „Wir sind hier nicht bei ‚wünsch dir was‘, sondern bei ‚so isses‘“.
Vielleicht es einfach probieren – nicht wild drauf los, sondern verantwortet, überlegt. Schritt für Schritt. Auf Sicht fahren. Und absagen können wir auch nur das, was wenigstens schon mal geplant war.
Aber auf jeden Fall nicht im Hafen liegenbleiben und vor sich hin dümpeln…
© Andrea Schwarz
Bistumsblog Osnabrück 13.7.2020