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Impuls zum 24. Sonntag i. JK. - B - 15. 09. 2024

Schrifttexte: Jes 50,5-9a - Jak 2,14-18 - Mk 8,27-35

Der Blick durchs Schlüsselloch - ein gern besuchter Ort auf dem Aventin, einer der sieben Hügel Roms.

 2024 9 15 Rom

Der Blick geht zur Kuppel, die Michelangelo über dem Grab des Apostels Petrus errichtete. Der Petersdom, Grabstätte des Apostels, Pilgerstätte unzähliger Pilgerinnen und Pilger. Kunst ist zu bewundern, Zeugnisse aus der Geschichte der Kirche.

Doch das entscheidende Zeugnis, ist das Bekenntnis des Petrus auf die Frage Jesu: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Mk 8,29 „DU BIST DER CHRISTUS,“ lautet die Antwort des Petrus.

Du bist der Christus. Du kommst von Gott. Mit dir ist Gott mitten in der Welt. Du zeigst uns, worauf es im Leben ankommt. Du gibst uns dazu deinen Geist, den Geist Gottes, der die Schöpfung ins Leben rief und zur Vollendung führen wird.

Petrus muss lernen, was es heißt, dass Jesus der Christus ist. Denn zum Weg des Christus gehört der Weg in der Dunkelheit des Lebens, gehört das Kreuz. Christus weiß um die Not und das Leid der Menschen, er verschenkt sich an uns, um uns zu stärken und zu begleiten auf dem Weg der Auferstehung in das Leben hinein. Petrus bekommt von Jesus eine klare Platzanweisung: „Tritt hinter mich!“ Das ist die Platzanweisung für die Kirche zu allen Zeiten: Hinter Jesus. Aus seinem Geist. Für die Menschen. Auch heute.

„Jesus Christ, you are my life, alleluia, ... Zeugen deiner Liebe sind wir, Boten des Lichtes in der Welt, Gott des Friedens, hör unser Flehn: Schenk deinen Frieden allen.“ GL 362

Albin Krämer

Impuls zum 23. Sonntag im Jahreskreis B - 08.09.2024

Schrifttexte: Jes 35,4-7a - Jak 2,1-5 - Mk 7,31-37 

2024 9 15 Verbindung

„Effata!“ - das heißt: „Öffne dich!“ (Jesus zu einem Taubstummen in Mk 7,34)

Manchmal verschlägt es mir die Sprache. Wenn ich von einer Situation komplett überwältigt bin, dann weiß ich im ersten Moment gar nicht, was ich sagen soll. Für Menschen, die eine solche Erfahrung mit Angst und Schrecken, mit einem Trauma, verbinden, kann dieser Moment für den Rest ihres Lebens andauern. Der Taubstumme, der heute zu Jesus gebracht wird, hat noch nie richtig reden können. Richtiges Reden fängt mit dem Hören an. Unsere ersten Worte sind ein Nach-Formen und Nach-Sprechen von dem, was wir schon gehört haben. Noch bevor wir den Sinn verstehen, nehmen wir im Klang die Bedeutung wahr. Unser Ohr ist das Organ, das nie schläft. Schon im Mutterleib hören wir und in Krisenzeiten sind unsere Ohren besonders „gespitzt“. So sind Hören und Sprechen, unser Inneres und unser Äußeres ganz eng miteinander verbunden und nur in dieser Verbundenheit kann Kommunikation, das heißt Gemeinschaftwerdung mit anderen, gut gelingen. Wahrscheinlich ist es deswegen so wichtig für Jesus, diesen Menschen zu heilen.

Dass uns diese Kommunikation in der kommenden Woche gut gelingt, wünscht von Herzen euer Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 433,2_Schweige und höre ...

2021 10Erntedank

2021 9 10 Schulbeginn

Impuls zum 22. Sonntag i.J. - B - 01.09.2024

Schrifttexte: Dtn 4,1-2.6-8 - Jak 1,17-18.21b-22.27 - Mk 7,1-8.14-15.21-23

 2024 8 30 Glückswege

Wo beginnt der Weg zum Glück? Wo muss ich starten, um glücklich zu werden? Habe ich den Weg zum Glück gefunden, wenn ich mir endlich das kaufen konnte, was ich schon lange ersehnt habe? Wenn ich am Urlaubsziel meiner Träume war? Oder bleibt da dann nicht immer noch etwas offen? Eine unerfüllte Sehnsucht? Der Hunger nach Mehr? Wo beginnt der Weg zum Glück?

„Hört und ihr werdet leben, ...“ (Dtn 4,2)

So sagt Mose zum Volk Israel, das den Weg in die Freiheit und ins Glück immer wieder neu sucht. „Höre“ - sehr oft kommt dieses Wort in der Bibel vor. Ein Grundwort unseres Glaubens. Ich richte mein Herz auf Gott hin aus, der mir Worte des Lebens in mein Herz legen will. Auf mein Herz kommt es an. Da entscheidet es sich, ob ich den Weg zum Glück finde. Was kommt aus meinem Herzen? Freude oder Angst, Dankbarkeit oder Ärger, Hoffnung oder Jammern ...

In meinem Herzen beginnt der Weg zum Glück.

„Herr, gib uns Mut zum Hören auf das, was du uns sagst. Wir danken dir, dass du es mit uns wagst.“ GL 448,1

Bild und Text: Albin Krämer

Impuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis B - 25.08.2024

Schrifttexte: Jos 24,1-2a.15-17.18b - Eph 5,21-32 - Joh 6,60-69 B

2024 8 24 Hochspannung

„Zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens!“ (Petrus zu Jesus, nachdem er gefragt hatte, ob auch die engsten Freunde ihn verlassen wollen, in Joh 6,68)

In vielen anderen Sprachen wird das, was wir „Lebensgefahr“ nennen als „Todesgefahr“ bezeichnet. Jesus bekommt das im heutigen Stück aus dem Johannesevangelium in besonderer Weise zu spüren. Viele wenden sich von ihm ab und verlassen ihn, weil sie seine Rede als „hart“ empfinden und irgendwie als unerträglich. Sie spüren in diesem Moment vielleicht, dass seine Worte Konsequenzen einfordern, auf die sie sich nicht einlassen möchten. Vielleicht fürchten sie auch, dass sie dadurch in ihrem Leben eingeschränkt würden, dass ihr bisheriges Leben, in dem sie sich gut eingerichtet haben, in Gefahr geraten könnte. In der Tat: Wer sich wirklich auf Gott einlässt, der muss mit Veränderungen in seinem Lebensstil rechnen. Paulus wird das später so beschreiben, dass mit der Taufe in der Nachfolge Jesu unser „alter Mensch“ sterben muss - Todesgefahr! Petrus ist in diesem Moment ganz hellsichtig und klar: Du hast Worte des ewigen Lebens, also eines ganz neuen, schöneren und reicheren Lebens als wir es bisher gekannt haben. Es bleibt spannend, wie wir uns entscheiden, jeden Tag.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 456_Herr, du bist mein Leben ...

Impuls zum 20. Sonntag i. JK. - B - 18. 08. 2024

Schrifttexte: Spr 9,1-6 - Eph 5,15-20 - Joh 6,51-58

2024 8 18 Bootsrad

Wohin steuere ich mein Leben? Woran orientiere ich mich? Was sind die Werte, die mich in meinen Entscheidungen leiten?

Die Ferien und die Urlaubszeit, die Tage an denen wir vom Arbeits- alltag abschalten können, bieten die Gelegenheit, uns diesen Fragen neu zu stellen. Das Bild zeigt ein Steuerrad. Es hängt in der katholischen Kirche auf der Insel Langeoog. In der Mitte das Kreuz. Zeichen für Jesus Christus. Ist er für mich Orientierung in meinen Entscheidungen?

„Achtet sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht töricht, sondern klug,“ schreibt der Apostel an die Gemeinde in Ephesus (Eph 5,15). Was ist aber klug? Im jeweiligen Augenblick zu erkennen, worauf es ankommt, was ein „mehr“ an Leben ermöglicht. Was dient dem Leben und meiner Lebendigkeit? Stärken will uns dabei Jesus im Mahl der Eucharistie:

„..wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben“ (Joh 6, 57).

So darf ich sicher sein: Jesus Christus steht mit mir am Steuerrad meines Lebens. Von ihm darf ich mich leiten lassen auf dem Weg zum Leben in Fülle.

„Du teilst es aus mit deinen Händen an uns, das immer neue Brot, dass wir das Leben darin fänden, das überwindet noch den Tod.“ GL 209

Text und Bild: Albin Krämer

Impuls zum 19. Sonntag im Jahreskreis B - 11.08.2024

Schrifttexte: 1 Kön 19,4-8 - Eph 4,30-5,2 - Joh 6,41-51

2024 8 10 Armenküche

"Doch ein Bote rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss!“ (Gottesbegegnung des lebensmüden Elija in 1 Kön 19,5b)

Zu den besonders beeindruckenden Momenten meiner Indienreise gehörte zweifellos der Besuch im Gurudwara Bangla Sahib. Neben den wunderschönen Hallen der großen Tempelanlage in Delhi steht dem Besucher auch ein „Speisesaal“ in der Größe einer Dreifachturnhalle offen. Es gehört zur Spiritualität der Glaubensgemeinschaft der Sikh, auch miteinander zu essen und dabei keine Unterschiede nach Stand und Vermögen aufkommen zu lassen. So werden hier täglich bis zu 70 000 warme Mahlzeiten ausgegeben – gratis. Hier kann jeder kommen und keiner muss hungrig weggehen. Wer weiß, wie viele Lebensmüde und Verzweifelte sich hier täglich niederlassen, genauso wie Elija unter dem Ginstertrauch? Wer weiß, wie schnell jeder von uns in eine ähnlich verzweifelte Lage fallen kann? Mir zeigt es wieder einmal mehr, wie sehr wir aufeinander verwiesen sind und dass wir dazu geschaffen sind, füreinander Boten Gottes und seine Engel zu sein.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 484_Dank sei dir Vater ...

Für Dich - Impuls zum 18. Sonntag i. JK. - B - 04.08.2024

Schrifttexte: Ex 16,2-4.12-15 - Eph 4,17.20-24 - Joh 6,24-35 

2024 8 4 Impuls

„Was ist das?“ fragten die Israeliten auf ihrer Wüstenwanderung. Frustriert und enttäuscht über den Weg, murrten sie, wollten zurück in die Unterdrückung, hatten das Vertrauen in ihre Anführer Mose und Aaron und zu Gott verloren. Doch da geschieht es: am Morgen „lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif auf der Erde.“ (Ex 16,14) Und sie fragten: „Was ist das?“ Hebräisch: Manna. Brot vom Himmel. Geschenk, um zu leben und zu überleben. Wir können zum Einkaufen, Kühlschrank und Kühltruhe sind gut gefüllt. Stillt das aber unseren Hunger nach Leben? Das tägliche Brot ist sicher nicht zu verachten. Wir beten darum im Vater unser. Das ist der entscheidende Punkt: „Brot des Lebens“ wird uns auch geschenkt: durch Menschen, die für uns da sind, wenn wir sie brauchen; durch Ideen und Impulse von außen. Plötzlich fällt uns etwas zu: Zufall, sagen wir. Ist das nicht auch ein Geschenk? Im „Brot des Lebens“ schenkt sich uns Jesus selbst: Ich bin da für Dich! „Was ist das?“ Ich wünsche mir, offen und aufmerksam sein zu können, für das, was mir im Alltag geschenkt wird, was plötzlich da ist und mir gut tut. Brot vom Himmel, auf dem Boden meines Alltags, mir geschenkt - ich darf es entdecken und annehmen, dankbar Gott und den Menschen gegenüber.

Im Evangelium sagt Jesus: „Das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gibt uns immer dieses Brot.“ Joh 6,34

„Brot, das die Hoffnung nährt, Freude, die der Trauer wehrt ... Brot, das sich selbst verteilt, Hilfe, die zu Hilfe eilt, Lied, das die Welt umkreist.“ GL 378, 1+3

Albin Krämer

Impuls zum 17. Sonntag im Jahreskreis B - 28.07.2024

Schrifttexte: 2 Kön 4,42-44 - Eph 4,1-6 - Joh 6,1-15 B

 2024 7 27 Eis

„Als die Menge satt geworden war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verdirbt.“ (Jesus über den Umgang mit Lebensmitteln in Joh 6,12)

Dieser Punkt ist schwer zu bestimmen: Wann bin ich satt? „Ein Eis geht immer noch!“ - sagen manche, auch wenn der Magen schon beinahe platzt. Jetzt in der Urlaubszeit, wenn es vielleicht Gelegenheit gibt, ein Frühstücksbuffet zu genießen: Da ist die Auswahl so verlockend, dass ich viel mehr esse, als ich zum „Sattsein“ eigentlich bräuchte. Erkenne ich diesen Punkt bei mir noch? Oder bin ich schon über-satt von den verlockenden Angeboten unserer Welt? Dabei geht es auf der Welt sehr unterschiedlich zu. Manche sind tatsächlich satt und glücklich, wenn sie eine einzige warme Mahlzeit am Tag bekommen haben. Noch im vergangenen Jahr haben wir auf dem Globus die Grenze von acht Milliarden Menschen überschritten. Und alle sollen satt werden? Kein Problem, sagen viele Fachleute: Kein Erzeugungs- sondern ein Verteilungs-problem. Die Geschichte von der Brotvermehrung macht mich dabei sehr nachdenklich. Anscheinend ist die Ver-Teilung tatsächlich das größte Hindernis, das mich vom Sattsein noch trennt.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 470_Wenn das Brot, das wir teilen …

Impuls zum 16. Sonntag i. JK. - B - 21.07.2024

Schrifttexte: Jer 23,1-6 - Eph 2,13-18 - Mk 6,30-34

2024 7 20 Ruhe

Von Eugen Roth stammt der Vers: „Ein Mensch nimmt guten Glaubens an, er hab´ das Äußerste getan. Doch leider Gottes vergisst er nun, auch noch das Innerste zu tun.“

Die Ferien- und die Urlaubszeit stehen vor der Tür. Wir freuen uns auf diese „Auszeit“ vom Alltag: Abstand vom Alltag gewinnen, der täglichen Hektik entkommen, Erholung, um wieder zu Kräften zu kommen, um die Lasten des Alltags wieder tragen zu können, die Seele baumeln zu lassen ...

Der Vers von Eugen Roth macht deutlich: Urlaub will mehr sein als Erholung und Auftanken. Mein Innerstes gilt es wieder in den Blick zu nehmen. Denn wir leben nicht, um zu arbeiten, wir arbeiten, um zu leben. Unser Leben hat seinen Sinn bereits vor unserer Arbeit. Das Leistungssystem unserer Gesellschaft ist nicht alles: es geht darum Mensch zu bleiben. Den inneren Menschen wieder aufräumen, das Innerste zu ordnen, mit mir ins Reine kommen. Gönnen wir uns dafür die Ferien- und Urlaubszeit!

„Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind und ruht ein wenig aus!“ (Mk 6,31) so sagte Jesus zu seinen Jüngern mitten im Trubel des Alltags und heute sagt er es zu uns.

Seine Einladung steht.

„All meine Quellen entspringen in dir.“ GL 397

Text und Bild: Albin Krämer

2023 7 Familienimpuls Sommer

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