Impulse
Für Dich - Impuls zum 30. Sonntag
Impuls zum 30. Sonntag im Jahreskreis C - 23.10.2022
Schrifttexte: Sir 35,15b-17.20-22a - 2 Tim 4,6-8.16-18 - Lk 18,9-14
„Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.“
(Jesus am Beginn einer Predigtgeschichte in Lk 17,15f)
Ein ungleiches Paar. Da ist Streit vorprogrammiert. Sie tragen ihn aber nicht miteinander aus, sondern im Gebet. Gottes Sympathie scheint dem Zöllner zu gelten, der um seine Fehler weiß und von ganz hinten mit leiser Stimme um Erbarmen bittet. Der Pharisäer hingegen erzählt stolz von den Erfolgen in seinem Bemühen, ein gutes Leben zu führen. Beide stehen vor Gott. Und wo stehst Du? - so hat einmal jemand gefragt. Vielleicht erzählt Jesus diese Geschichte ja auch deswegen, weil wir von beiden etwas lernen können: Vom Pharisäer das Bemühen um ein gutes Handeln und vom Zöllner die Ehrlichkeit im Eingeständnis unserer Fehler. Wahrscheinlich könnte damit so mancher Streit ein versöhnliches Ende finden.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch GL (WÜ) 769_Sag ja zu mir, wenn alles nein sagt ..
Für Dich - Impuls zum Sonntag
Impuls zum 29. Sonntag im Jahreskreis C - 16.10.2022
Schrifttexte: Ex 17,8-13 - 2 Tim 3,14-4,2 - Lk 18,1-8
Spuren legen…...
Wir feiern in unserem Bistum Würzburg an diesem Wochenende 10 Jahre Partnerschaft mit unserem Partnerbistum Obidos am Amazonas in Brasilien. Spuren des Miteinanders wurden gelegt: durch das Wissen voneinander, durch gegenseitige Besuche, durch Partnerschaften von Gemeinden und Familien, durch Beten füreinander und miteinander. Freundschaften sind entstanden und bei vielen ein besseres Verständnis der Zusammenhänge in unserer Welt.
Dom Bernardo, der Bischof von Obidos, hat bei uns vielen Jugendlichen das Sakrament der Firmung gespendet: sich stärken lassen für den Weg des Lebens, das Leben wagen aus dem Geist Jesu, der Menschen verbindet, der Spuren der Hoffnung und der Liebe hinterlässt - manchmal mitten im Nebel des Lebens und im Grau des Alltags.
Im Evangelium sagt Jesus, dass die Jünger und auch wir „allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten.“ (Lk 18,1)
Also am Ball bleiben, in Verbindung bleiben mit Gott und den Mitmenschen, Spuren der Hoffnung und der Liebe legen im Alltag.
„Vater unser ... dein Reich komme ... unser tägliches Brot ...“
Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum Sonntag
Impuls zum 28. Sonntag im Jahreskreis C - 09.10.2022
Schrifttexte: 2 Kön 5,14-17 - 2 Tim 2,8-13 - Lk 17,11-19
„Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt
war; und er lobte Gott mit lauter Stimme … und dankte ihm.“
(nachdem Jesus zehn Aussätzige geheilt hatte in Lk 17,15f)
Eigentlich haben wir ja bereits am letzten Sonntag „Erntedank“ gefeiert. Aber Dankbarkeit ist eine Sache von Haltung und Charakter - nicht ein Termin im Kalender. Sie zeigt sich in den Kleinigkeiten des Alltags und bewahrt uns davor, das Gute als selbstverständlich zu betrachten. Wie viel Mühe steckt in einem Mittagessen, von der Arbeit auf dem Feld über die Wege des Handels bis in die Küche. Wie wertvoll ist eigentlich ein Liter Benzin, der vor Jahrmillionen als Farn und Baum gewachsen und nach der Fahrt unwiederbringlich verbraucht ist. Wir erleben täglich viele Wunder und wenn ich sie erkenne und dankbar dafür werde, wird dies mein Leben und die Welt, die mich umgibt, tatsächlich verwandeln.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch GL (WÜ) 811_Vergiss nicht zu danken ...
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Impuls zum 27. Sonntag im Jahreskreis C - 02.10.2022
Schrifttexte: Hab1,2-3;2,2-4 - 2 Tim 1,6-8.13-14 - Lk 17,5-10
ERNTEDANK, d.h. für mich auch: “Wir leben von Vertrauen, Hoffnung und Liebe, kurzum: von dem, was nicht zu machen ist.“ So schreibt Bischof Franz Kamphaus zum Evangelium, in dem die Apostel Jesus bitten:
„Stärke unseren Glauben!“ Lk 17,5
Kannst Du Dich dieser Bitte anschließen? „Stärke meinen Glauben!“ Glauben und Vertrauen ist ein Geschenk. Ich darf es annehmen und in mein Leben hineinnehmen. Der Glaube verbindet mich mit der Kraftquelle Gottes, dem Heiligen Geist. „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Gottes!“ So wurde uns in der Firmung zugesprochen, ja noch mehr, der Geist Gottes ist in unserem Leben präsent. Es ist nicht „der Geist der Verzagtheit, sondern der Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit“, wie es Paulus an Timotheus schreibt. Dieser Geist ist uns geschenkt. „Stärke unseren Glauben“ d.h. hilf uns, aus diesem Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit zu leben.
Dieser Gottesgeist macht uns zu königlichen Menschen: „Du bist wertvoll“ - ist uns in Taufe und Firmung zugesagt. Nicht „ich bin sehr wichtig und bedeutsam.“ Sondern: „Du bist wertvoll“. Gottes Lebensgeist ist wie ein Siegel in unser Herz eingeprägt. „Stärke unseren Glauben“ d.h. dann, hilf uns, aus diesem Geist zu leben und diese verbeulte Kirche und zerrissene Welt zu gestalten mit den Gaben, die du, Gott, uns geschenkt hast.
„Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, verricht das Deine nur getreu und trau des Himmels reichem Segen, so wird er bei dir werden neu. Denn welcher seine Zuversicht auf Gott setzt, den verlässt er nicht.“ GL 424,5
Albin Krämer
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Impuls zum 26. Sonntag im Jahreskreis C - 25.09.2022
Schrifttexte: Am 6,1a.4-7 - 1 Tim 6,11-16 - Lk 16,19-31
„Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. “ (Jesus über verpasste Chancen in Lk 16,26)
Auf dem Jakobsweg in Spanien wurden im Laufe der Zeit viele Hilfen für die Pilger:innen errichtet: Gasthöfe, Quartiere, Spitäler ... Am denkwürdigsten aber sind bis heute die Brücken. Abgründe und Flüsse stellen gefährliche Hindernisse dar. Welch ein Segen, wenn es dort dann eine Brücke gibt, damit man sicher auf die andere Seite gelangt. Von einem solchen Abgrund erzählt Jesus in der Geschichte eines reichen Mannes, vor dessen Tür ein armer Mensch buchstäblich „vor die Hunde“ geht. Ein ganzes Leben lang ist die Distanz zwischen beiden nie überwunden worden und erst nach ihrem Tod offenbart sich dieser „tiefe, unüberwindliche Abgrund“. Die Brücke hätte schon früher gebaut werden müssen. Es gehört zu den wertvollsten Dingen, die wir in diesem Leben jemals tun können, dass wir Brücken bauen zueinander.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Dazu passt ein (nicht mehr ganz so neues) geistliches Lied: Warum denn bauen wir nicht Brücken ...
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Impuls zum 25. Sonntag im Jahreskreis C - 18.09.2022
Schrifttexte: Am 8,4-7 - 1 Tim 2,1-8 - Lk 16,1-13
„Leben in gelingenden Beziehungen - Grundlinien einer erneuerten Sexualethik“ so die Vorlage des Grundtextes für die Sitzung der vierten Synodalversammlung in Frankfurt vom 8. bis 10. September diesen Jahres. Voller Erwartung und Hoffnung stellten die beiden Vorsitzenden des Forums, das diesen Text in vielen Diskussionen, Hearings und mit vielen Rückmeldungen entwickelt hat, der Synodalversammlung zur zweiten Lesung vor (siehe Bild) - und das Unerwartete geschah: Obwohl eine große Mehrheit nach langer Diskussion der Vorlage die Zustimmung gab, scheiterte der Text an der notwendigen Zweidrittel-mehrheit der anwesenden Bischöfe - große Enttäuschung, Frust, Tränen, Trauer waren zu spüren. Wir waren alle in einer Sackgasse.
Im Evangelium erzählt Jesus von einem Verwalter, der das Vermögen seines Herrn verschleudert und deswegen kurz vor der Entlassung steht. In seiner „Sackgasse“ sucht er eine Lösung und findet sie.
Diese Klugheit lobt Jesus: „Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit
ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.“
Lösungen suchen, gerade da, wo wir uns in einer Sackgasse befinden - in der Kirche, in der Gesellschaft, im privaten Leben. Dazu ermutigte auf der Synodalversammlung der Bischof von Antwerpen als Beobachter: „Wir haben nur einander - Bischöfe und Volk Gottes - um uns zu lieben, uns zu umarmen, uns zu verstehen und füreinander zu sorgen in guten wie in schlechten Tagen.“ Lösungen suchen in einem Miteinander, das vom Füreinander geprägt ist - ob darin nicht die Chance liegt, Wege aus den jeweiligen Sackgassen zu finden? Und dabei klug zu handeln?
„Schaue die Zertrennung an….sammle….alles, was sich hat verirrt - Erbarm dich, Herr!“ GL 481, 3
Albin Krämer
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Impuls zum 24. Sonntag im Jahreskreis C - 11.09.2022
Schrifttexte: Ex 32,7-11.13-14 - 1 Tim 1,12-17 - Lk 15,1-32
„Man muss doch ein Fest feiern und sich freuen; denn dieser, dein Bruder, war tot und lebt wieder.“
(Ein Vater über seinen wiedergefundenen Sohn in Lk 15,32)
Gesucht haben wir alle schon einmal: die Brille oder den Schlüsselbund, die Nadel im Heuhaufen oder den richtigen Weg, ein passendes Kleidungsstück oder das richtige Wort zur richtigen Zeit. Nicht immer wissen wir genau, wonach wir eigentlich suchen und eine Suchmaschine im Internet fördert manchmal ganz andere Dinge zu Tage als wir erwartet haben. Wenn wir es dann entdeckt oder gefunden oder wiedergefunden haben, sind Freude und Erleichterung oft riesengroß. Lukas überliefert im 15. Kapitel seiner Lebensgeschichte von Jesus gleich drei Suchgeschichten. Sie alle suchen nach etwas, was sich eigentlich gar nicht mehr lohnt; sie suchen nach dem, was andere schon längst aufgegeben haben. So ist Gott, meint Jesus: Er hat sich auf die Suche nach dir gemacht und nichts freut ihn mehr, als dich immer wieder zu finden.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 457_Suchen und fragen ...
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Impuls zum 23. Sonntag im Jahreskreis C - 04.09.2022
Schrifttexte: Weish 9,13-19 - Hebr Phlm 9b-10.12-17 - Lk 14,25-33
Der Kreuzberg in der Rhön, der „Heilige Berg der Franken.“ Viele Pilgerinnen und Pilger wallfahren gerade in diesen Tagen dorthin, nehmen die Strapazen eines langen Weges auf sich und spüren: in Gemeinschaft kannst Du den Weg besser gehen. Die Gemeinschaft trägt, motiviert und stützt.
„Leben mit leichtem Gepäck“ ist angesagt: „Was nehme ich mit? Was brauche ich unbedingt? Was ist nur Ballast?“ Fragen, die sich nicht nur bei der Wallfahrt, sondern auch auf dem Pilgerweg unseres Lebens stellen.
Fragen, die uns Jesus im Evangelium für unseren Lebensweg mitgibt. Wer Jünger Jesu sein will, muss sich fragen, worauf er im Leben setzt, was ihm im Letzten wichtig ist, woran er sich orientiert. Verzichten, Loslassen ist angesagt, um frei zu werden für den Weg in der Spur Jesu, eine Spur, die zu mehr Lebendigkeit, Klarheit und Weite führt.
„...kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen
ganzen Besitz verzichtet….“ Lk 14, 33
Welche Beziehungen sind mir wichtig? Was brauche ich als Besitz? Jesu Jünger sein, d.h. sich an IHM orientieren, auf IHN die Hoffnung und das Vertrauen setzen, dass er an meiner Seite ist als treuer Weggefährte - manchmal unerkannt. Wallfahrer wissen, wie entscheidend, tragend und motivierend Weggefährten sind.
Können wir singen: „Herr, du bist mein Leben, Herr, du bist mein Weg“? GL 456
Albin Krämer
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Impuls zum 22. Sonntag im Jahreskreis C - 28.08.2022
Schrifttexte: Sirach 3,17-18.20.28-29 - Hebr 12,18-19.22-24a - Lk 14,1.7-14
„Wenn du eingeladen bist, geh hin und nimm den untersten Platz ein, damit dein Gastgeber zu dir kommt und sagt: Mein Freund, rück weiter hinauf!“ (Jesus in Lk 14,10)
Bescheidenheit wird uns momentan nicht als höfliche Taktik sondern als bittere Notwendigkeit gepredigt. Wir sollen möglichst unten anfangen beim Heizen, beim Energieverbrauch und in der Trinkwassernutzung. Das war eigentlich immer schon ein sinnvoller Ratschlag. Wir gehören zu jenem begüterten Viertel der Weltbevölkerung, das drei Viertel der Güter an Energie und Rohstoffen verbraucht. Selbst ohne künstliche Verknappung müssten wir einen bescheideneren Lebensstil pflegen, wenn es für alle gleichermaßen reichen soll. Für Jesus scheint aber noch mehr dahinter zu stecken. Er betrachtet das Leben aus einer Perspektive, in der nicht jenes Ansehen zählt, das Menschen sich geben, je nach dem was sie sich leisten können. Ihn macht das Ansehen Gottes wertvoll und das wächst, je mehr wir es hergeben und weiter schenken.
Ein gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 831_Herr, wir bitten: Komm und segne uns ...
Für Dich - Impuls zum 21. Sonntag
Impuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis C - 21.08.2022
Schrifttexte: Jes 66,18-21 - Hebr 12,5-7.11-13 - Lk 13,22-30
„Und sie werden von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen.“
(Jesus in Lk 13,29)
Ich mag dieses Bild, das uns Jesus da vom Reich Gottes zeichnet: Ein Festmahl für Menschen aus allen Himmels-Richtungen. Da werden sämtliche Unterschiede von Herkunft, Kultur, Glaube oder Bildung plötzlich unwichtig. Da scheint jede und jeder gleichermaßen wert geschätzt, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Lebensleistung. Dennoch spricht Jesus im selben Atemzug auch von einer „engen Tür“ und von einem „verschlossenen Zugang“. Vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass wir uns, menschlich gesehen, so schwer tun mit solcher göttlichen Großzügigkeit. Wir meinen, unser Mühen müsste doch belohnt werden. Und wir merken gar nicht, dass gerade dadurch die Tür immer enger wird.
Ein gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 549_Es wird sein in den letzten Tagen ...
Für Dich - Impuls zum 20. Sonntag
Impuls zum 20. Sonntag im Jahreskreis C - 14.08.2022
Schrifttexte: Jer 38,4-6.7a.8a-10 - Hebr 12,1-4 - Lk 12,49-53
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen.“
(Jesus in Lk 12,49)
Konzentriert und mutig wagt sie den Schritt. Der Balken, auf den sie tritt ist schmal, glatt und rund. Um nicht abzurutschen wird sie ständig neu das Gleichgewicht ausbalancieren müssen. Aber es ist der einzige Weg nach vorne. Sie hat es vielleicht schon öfter probiert und sie weiß, dass sie es schaffen kann. Ohne es zu merken, lernt sie auf diese Weise sehr viel für ihr Leben. Auch da sind die Wege oft unsicher, vor allem jene, die wirklich weiter führen. Ich verstehe das „Feuer“ von dem Jesus heute spricht vor allem als „Anfeuerung“, als Ermutigung. Unbeirrt von allem, was auf mich wartet, kann ich im Vertrauen auf ihn, meinen Weg finden und gehen.
Ein gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 461_Mir nach, spricht Christus ..
Für Dich - Impuls zum Sonntag
Impuls zum 19. Sonntag im Jahreskreis C - 07.08.2022
Schrifttexte: Weish 18,6-9 - Hebr 11,1-2.8-19 - Lk 12,32-48
Kinderroller - „geparkt“ vor einer Schule: Auf dem Weg ins Leben heißt es in die Schule gehen, für das Leben lernen.
Maria Montessori, italienische Ärztin, Reformpädagogin und Philosophin, hatte für dieses „lernen für das Leben“ ein weg-weisendes Wort:
„Hilf mir, es selbst zu tun.“
Das braucht: Ermutigung, Ermöglichung, Ermächtigung.
Und das gilt nicht nur für die Kinder - es gilt für alle - ein Leben lang.
Mit den Rollern sind die Kinder unterwegs: in die Schule, nach Hause, zu den Freunden, auf den Spielplatz…….dieses UNTERWEGS SEIN kennzeichnet unser aller Leben. Christinnen und Christen sind Menschen des Weges. Sie folgen Jesus, der von sich sagt: „Ich bin der Weg“ (Joh 14,6). Wir sind „Wanderer auf dieser Erde,“ so sagt es Franz Kamphaus. Und als Kirche sind wir das wandernde Gottesvolk durch die Zeiten. Da braucht es immer wieder: Ermutigung, Ermöglichung, Ermächtigung!
Abraham nennen wir den Vater unseres Glaubens: er ist aufgebrochen, hat sich auf das Abenteuer des Glaubens eingelassen und hat so seinen Weg gefunden - gerade auch in den Krisen seines Lebens. Er war offen für die Begegnung mit Gott zu der Jesus im Evangelium heute ermutigt: bereit sein, sich von den Begegnungen auf dem Weg überraschen lassen, den Schatz entdecken, der mir in meinem Herzen Frieden, erfülltes Leben schenkt.
„Hat er nicht zu aller Zeit uns bisher getragen und geführt durch allen Streit? Sollten wir verzagen? Seine Schar verlässt er nicht, und in dieser Zuversicht darf sie´s fröhlich wagen.“ GL 409,3
Albin Krämer