logo Kirche im Raum Zellingen

vogel22

Schrifttexte: Gen 15,5-12.17-18 - Phil 3,17-4,1 - Lk 9,28a-36

 

„Dieser ist mein auserwählter Sohn,
auf ihn sollt ihr hören.“

(Die Stimme (Gottes) aus der Wolke zu Jesus in Lk 9,35)


Dieser Zuspruch wird Jesus sicher gut getan haben. „Auserwählt“, das bedeutet doch angenommen, gewollt und geliebt zu sein.
Darin steckt eine ungeheuer starke Bestätigung. Wohl denen, die in einem solchen Bewusstsein aufwachsen und leben dürfen. Dafür brauchen wir einander. Das müssen wir uns zusagen lassen. Wer sich eine solche „Auserwählung“ selber nimmt, der entwickelt einen Wahn, der trennt und spaltet. Dann gibt es plötzlich „oben“ und „unten“, „rechts“ und links“, „gut“ und „böse“ - immer wieder gemessen an einem selbsternannten Mittelpunkt. Daran wird jede Einigkeit zerfallen und größtes Unglück nimmt seinen Lauf. Ich erkenne darin eine der Ursachen für die unbeschreibliche Tragödie, die sich momentan auf unserem Kontinent abspielt. Jesus hat diese Auserwählung zugesprochen bekommen und sie gilt für alle, die ihm nachfolgen und auf ihn hören. Sein Ende, das er in Jerusalem erfüllt hat, wurde zum neuen Anfang. Sein österlicher Gruß, auf den wir auch heute hören sollen, ist Auftrag und Verheißung zugleich: SHALOM - FRIEDE.

Das wünscht von Herzen

Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch
- im Gotteslob: 842 (WÜ) - Gib uns Frieden jeden Tag ...

- Friedenstauben Aktion in der Wallfahrtskirche

 

 

Schrifttexte: Dtn 26,4-10 Röm 10,8-13 Lk 4, 1-13

© Die_Berlinerin / Pixabay.com-Linzenz - pfarrbriefservice

BAUSTEINE FÜR DEN FRIEDEN….
wir suchen sie in den Krisen unserer Zeit. Der Krieg in Europa macht uns Angst, die Bilder, die wir zu sehen bekommen, erschüttern uns. Wir spüren Ohnmacht; das Gefühl, dass wir der Willkür ausgeliefert sind, macht sich breit.
Am Aschermittwoch wurden wir an unsere Vergänglichkeit erinnert - Asche auf das Haupt: Bedenke, Mensch, dass du Staub bist……Wir sind aber auch „Sternenstaub“, Kinder des Himmels - Gottes Sehnsucht gilt dem Schalom der Menschen.

„Mein Vater war ein heimatloser Aramäer….“
so hören wir es als Bekenntnis in der Lesung. Bei allen Gefahren des Weges, das Herz war in der Treue Gottes verankert. Auf Gott hat sich das Volk Israel immer wieder neu ausgerichtet. Dazu sind wir in der Vorbereitung auf Ostern eingeladen: uns auf IHN hin neu auszurichten und vom IHM uns stärken zu lassen, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten, mit unseren „Bausteinen“ dem Frieden den Weg bereiten.

„Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens….“

Albin Krämer

Schrifttexte Sir 27,4-7; 1 Kor 15,54-58; Lk 6,39-45

Quelle: pexels.com

Im Sonntagsevangelium gibt es genug Warnungen, nur mit aller Vorsicht, Überlegung und niemals lieblos Kritik zu üben. Denn: Den Balken im eigenen Auge (Lk 6,41) zu sehen, heißt sich seiner eigenen Fehler bewusst zu sein und Verständnis mit den Fehlern anderer zu haben.

Schrifttexte: 1 Sam 26,2.7-9.12-13.22-23 1 Kor 15, 45-49 Lk 6, 27-38

220220 

Das Bild zeigt den David des Michelangelo, eine der bekanntesten Skulpturen der Kunstgeschichte. Zu Beginn des 16. Jhdts. hat Michelangelo diese Statue aus einem einzigen Marmorblock für die Stadt Florenz geschaffen.
Es gibt eine Legende, die erzählt, dass der Marmorblock als unbrauchbar galt, Michelangelo aber in ihm den David „verborgen sah“. Die Hoffnung sieht Wege und Möglichkeiten auch da, wo manche den Glauben an das Gelingen aufgegeben haben.
Von David wird in der Lesung erzählt. Er wird von Saul verfolgt. Dieser will ihn töten. Doch David kann seinem Verfolger entkommen. Es gelingt ihm in einer Nacht- und Nebelaktion in das Zelt des schlafenden Sauls zu kommen, nimmt dessen Speer, der neben dem Kopf Sauls im Boden steckt und zieht weiter - ohne Saul, seinen Widersacher, zu töten.
„Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.“
So sagt Jesus im Evangelium, der aus dem Haus David stammt. Er will uns Wege zeigen, die Verhärtungen aufbrechen, Hass überwinden und neue Lebenschancen ermöglichen. Angesichts der Krisen unserer Tage wie die Kriegsgefahr in Osteuropa oder auch im Blick auf die Kirche in Deutschland, die sich „im freien Fall“ befindet, brauchen wir Ermutigung und Hoffnung, wie sie Michelangelo im Blick auf den als unbrauchbar geltenden Marmorblock hatte.

 

„Kleines Senfkorn Hoffnung, mir umsonst geschenkt, werde ich dich pflanzen,
dass du weiterwächst, dass du wirst zum Baume,
der uns Schatten wirft, Früchte trägt für alle, alle, die in Ängsten sind.“


Albin Krämer

Schrifttexte: Jer 17,5-8 - 1 Kor 15,12.16-20 - Lk 6,17.20-26

Photo: Peter Weidemann. pfarrbriefservice.de

 

„Richtig glücklich seid ihr Leute, die keine Kohle haben, weil
euch der Himmel auf Erden gehört.“

(Jesus zu seinen Jünger:innen in Lk 6,20 nach der Volxbibel-Ausgabe)


Macht Armut glücklich? Manchmal denken wir das, wenn wir Bilder mit strahlenden Kinderaugen aus den Slums einer Großstadt zu sehen bekommen.
Macht Reichtum unglücklich? Manchmal drängt sich der Eindruck auf, dass gerade jene depressiv werden, denen eigentlich keine Wünsche unerfüllt bleiben müssten.
Wahrscheinlich aber sind beides Klischeevorstellungen und es besteht kein notwendiger Zusammenhang. Ich denke, auch Jesus möchte eigentlich auf etwas anderes hinweisen. Seine Trennungslinie zwischen Glück und Unglück ist eher durch die Frage nach
dem „genug“ gekennzeichnet: Wer nie genug kriegen kann, wer nie gesättigt ist, wer vor der Trauer nie genug ausweichen kann, wer nie genug belobigt werden kann - der wird auch nie Glück erfahren. Glück ist nicht zum besitzen und nicht zum festhalten, es kommt mit der Traurigkeit und wird nie einem „Ich“ geschenkt sondern immer nur einem „Wir“.

Ganz viel von diesem Glück wünscht uns
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch im Gotteslob: 458_Selig seid ihr ...

2021 2 14 Valentin

Schrifttexte: Jer 1,4-8.17-19 - 1 Kor 12,31-13,13 - Lk 4,21-30

richtfest

 

„Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.“

(Jesus in Nazaret zu Menschen, die ihn zu kennen glaubten, in Lk 4,24)


Das Heimspiel in Nazaret hat für Jesus zunächst prima angefangen. Mit Staunen und Bewunderung ist er empfangen worden. Als es dann aber
darum ging, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, da schlug die Stimmung in Wut und Empörung um: „Des Josefs Sohn“ - der Zimmermann, den wir gut kennen, mit dem wir groß geworden sind - was will der uns schon zu sagen haben?! Er hatte wohl gesagt, dass das Reich Gottes eben nicht in kleinkariertem Egoismus besteht; dass es bedeutet, aufeinander zuzugehen; dass es bedeutet, Veränderungen gerade auch im eigenen Leben anzugehen; dass es bedeutet, dem Heil ohne Neid und ohne Rechthaberei Raum zu lassen, weil für alle genug da sein wird. Wenn ich dann zum Beispiel sehe, wie heute in sogenannten „sozialen“ Netzwerken miteinander umgegangen wird, dann denke ich manchmal erschüttert, dass wir uns in den vergangenen 2000 Jahren kaum entwickelt haben.

Aber das müsste eigentlich nicht so bleiben, wünscht uns
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch im Gotteslob: 474_Wenn wir das Leben teilen ...

 

Schrifttexte: Neh 8,2-10 - 1 Kor 12,12-31a - Lk 1,1-4.4,14-21

Photo: wikimedia commons

„Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“

(Jesus über ein Jesajazitat, das ein Gnadenjahr Gottes verheißt in Lk 4,21)


Antrittsreden haben oft den Charakter schöner Träume. So ähnlich wie Martin Luther King Jr., als er 1963 in Washington formulierte: „I have a Dream! - Ich habe einen Traum!“
Die Realität zeigt uns immer wieder, dass solche Träume schwere Rückschläge erleiden, wie 2020 beim Tod von George Floyd. Trotzdem hätten die Vereinigten Staaten ohne diesen mutigen Traum vermutlich noch keinen farbigen Präsidenten erlebt. In seiner Heimatstadt Nazaret hat auch Jesus einmal eine Antrittsrede gehalten. Das meiste davon hat ein Ghost-Writer geschrieben, der Prophet Jesaja. Er träumte davon, dass einer, erfüllt von heiligem Geist, „den Armen eine frohe Botschaft bringe, den Gefangenen Entlassung, den Blinden das Augenlicht und den Zerschlagenen Freiheit.“ Einen einzigen Satz formuliert Jesus selbst: „Heute hat es sich erfüllt!“ Da ist einer da, der macht das zu seinem eigenen Lebenstraum. Da ist einer da, der wird alles tun, dass es Wirklichkeit
wird.

Dass immer wieder solche da sind, heute, das wünscht uns allen
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch im Gotteslob: 481_Sonne der Gerechtigkeit ...

Schrifttexte: Jes 62,1-5 - 1 Kor 12,4-11 - Joh 2,1-11

sekt

„Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt.“

(Der Mundschenk, als Jesus 600 Liter Wein spendiert hat; in Joh 2,10)


Ganz am Anfang seines sogenannten „öffentlichen Wirkens“, noch bevor er anfängt zu predigen, da gibt Jesus erst einmal einen aus. Mit seinen Freunden war er auf einer Hochzeit eingeladen, als plötzlich der Wein auszugehen drohte. „Füllt die Krüge mit Wasser!“, so trug er es den Dienern auf. Er meinte aber nicht die fast ausgetrunkenen Gefäße. Er wollte nicht einfach den Rest ein bisschen strecken, in der Hoffnung, dass es keiner merkt. Die großen Krüge mit dem Reinigungswasser ließ er füllen, bis oben hin. Und da, wo niemand es vermutet hätte, da schmeckt man plötzlich neuen Wein von der allerbesten Sorte. Ich denke, so wollte Jesus sein Wirken verstanden wissen. Seine Kunde von Gott soll eine frohe und frohmachende Botschaft sein; gute Nachricht, die heilt und aufrichtet;
ermutigende Worte, die trösten und stärken und zur Freude und zum Feiern einladen, da, wo es vielleicht keiner vermutet.

Dies als seine Nachfolger:innen auch heute wirksam werden zu lassen, das wünscht uns allen
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch im Gotteslob: 803_Unser Leben sei ein Fest ...

Schrifttexte: Jes 40,1-5.9-11 - Tit 2,11-14;3,4-7 - Lk 3,15-16.21-22

jordan see gennesaret

„.... Wie er (Jesus Christus) uns gleichgeworden ist in der menschlichen Gestalt, so werde unser Inneres neu geschaffen nach seinem Bild.“
So beten wir am Fest der Taufe des Herrn.
Am Jordan „öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam....“ so erzählt das Evangelium von der Taufe Jesu.
Der Himmel öffnet sich über unserem Leben - es steht unter der Zusage und der Verheißung Gottes, dass ER für uns da ist und uns seinen Geist gibt.
Das ist uns in der Taufe geschenkt.

Gott schafft unser Inneres neu, stärkt unser Vertrauen, öffnet das Herz füreinander, weitet den Blick, lässt das Feuer der Lebendigkeit in uns brennen.
Gestärkt und befähigt durch Gottes Geist sind wir als Getaufte gerufen, täglich neu ins Leben aufzubrechen, zu suchen und zu pflegen, was uns lebendig macht, was uns Lebensfreude schenkt.

 

„Aus Wasser und dem Heiligen Geist, bin ich nun neu geboren; Gott, der die ewge Liebe heißt, hat mich zum Kind erkoren....“

(GL 491,2)

Albin Krämer

 

Schrifttexte: Num 6,22-27 - Gal4,4-7 - Lk 2,16-21

rom bahnhof

 

„Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn.“

(Paulus in Gal 4,4)


„Termini“ - so heißt der Hauptbahnhof von Rom. Wie ein mächtiger Riegel legt sich die imposante Bahnhofshalle aus den 1930er Jahren vor die Gleise:
Hier ist Endstation aller Wege, die bekanntlich nach Rom führen. Daher kommt auch der Name, der „Ende“ und „Abschluss“ bedeutet, ursprünglich einmal „Grenze“.
Wir kennen „Termine“ hauptsächlich aus den Einträgen in unserem Kalender. Meistens werden sie uns vorgegeben und bezeichnen den Endpunkt einer Zeitleiste. Bis dahin bestehen Möglichkeiten und Chancen etwas zu erledigen, sich irgendwo einzufinden oder sich auf eine Begegnung vorzubereiten. Meine Erfahrung von Zeit drückt sich hauptsächlich in Terminen aus, in Endpunkten und Grenzpunkten also. Das ist ziemlich einseitig. Wenn ich in der Bibel von einer „erfüllten Zeit“ lese, dann ist damit sicher etwas anderes gemeint. Das ist ein „richtiger Zeitpunkt“, einer, der nicht im Kalender steht und doch alles andere verdrängt. Das ist der Augenblick, das Jetzt, der Moment, für den es sich zu leben lohnt. Dass uns im neuen Jahr viel von solcher „erfüllter Zeit“ geschenkt werde - und dass wir diese Momente ergreifen, das wünscht uns allen
Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 816_Meine Zeit, steht in deinen Händen ...

IMG 9583

Dieses Bild entstand bei der Kindermette auf dem Wallfahrtsplatz „Maria im Grünen Tal“ in Retzbach.

Auf den ersten Blick erkennt man eine fröhliche, harmonische Weihnachtskrippe mit Maria und Josef und dem Kind.
Vielleicht erst auf den zweiten Blick sieht man im Hintergrund den sterbenden Jesus am Kreuz, seine verzweifelte Mutter Maria und seinen traurigen Jünger.
Kann man da Weihnachten feiern – wenn man im Hintergrund schon das Leiden am Kreuz erblickt?
Oder: Können wir genau deshalb Weihnachten feiern, weil es uns ein bisschen Geborgenheit schenkt und von Gottes Liebe erzählt in einer Welt, in der es nun mal auch immer Sorgen und Schmerzen gibt?  
In diesem Sinne:

Frohe Weihnachten euch allen: Gott hat uns lieb und er sieht auch unsere Sorgen und unseren Schmerz!

Barbara Stockmann

­