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Impuls zum 18. Sonntag im Jahreskreis C - 31.07.2022
Schrifttexte: Koh 1,2;2,21-23 - Kol 3,1-5.9-11 - Lk 12,13-21

2022 7 31 Bild Impuls

„Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt.“
(Jesus in einer Predigt über den Sinn des Lebens in Lk 12,15)

Hingesprüht auf eine Betonwand hat hier jemand eine Lebensweisheit hinterlassen, die alle unsere Probleme lösen könnte: „Wenn du mehr hast, als du brauchst, bau nen längeren Tisch, keinen höheren Zaun.“ Positiv formuliert bedeutet es genau das Gleiche, was Jesus an vielen Stellen seiner Predigten ausgedrückt hat. Viele von uns üben diese Haltung in ihrem eigenen Leben immer wieder ein. Und dabei entdecken sie Stück für Stück, dass Großzügigkeit nicht nur ein Glück für andere bedeutet, sondern auch die eigene Seele wirklich selig macht.
Ein gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 470_Wenn das Brot, das wir teilen ...

 

Impuls zum 17. Sonntag im Jahreskreis C - 24.07.2022
Schrifttexte: Gen 18,20-32 - Kol 2,12-14 - Lk 11,1-13

2022 7 24 Bild Impuls

Wie machen wir das mit der Energie? Sie wird teurer, die Ressourcen sind knapp. Ob der Gashahn aufgedreht wird und wie viel Gas dann fließt, ist gerade unberechenbar. Welche Alternativen gibt es? Wie können wir Energie sparen, für den Winter vorsorgen?
Fragen, die uns die aktuelle Situation aufgibt.
„Herr, lehre uns beten!“ so bitten die Jünger heutigen Evangelium. Und Jesus schenkt ihnen und uns das VATER UNSER u.a. mit der Bitte:

GIB UNS TÄGLICH DAS BROT, DAS WIR BRAUCHEN.

Da geht es auch um Energie. Wir sprechen von „Grundnahrungsmitteln“ und von „Grundbedürfnissen“. All das, was wir für das Leben brauchen. Vieles ist für uns selbstverständlich geworden und wir spüren in diesen Tagen, dass es eben nicht selbstverständlich ist.
Die Bitte des VATER UNSER´S hat nichts an Aktualität verloren. Wir dürfen darum beten, miteinander darum beten.
In Jerusalem gibt es oben auf dem Ölberg die sog. Pater-noster-kirche (Vater unser Kirche). In über 170 Sprachen und Dialekten finden wir dort unser Gebet an die Wand geschrieben. Das VATER UNSER verbindet uns weltweit. Das wird schon in dem Wort „UNSER“ deutlich. Miteinander beten wir also um das tägliche Brot für alle Menschen. Wir spüren: ohne Solidarität geht das nicht. Leben lebt eben vom Teilen. Doch die Angst, die in uns steckt, blockiert und zieht Grenzen. Das VATER UNSER ist das große Gebet des Vertrauens. Zum täglichen Brot gehört auch das Vertrauen, ohne das wir nicht leben können.
VATER UNSER IM HIMMEL………
Albin Krämer

Impuls zum 16. Sonntag im Jahreskreis C - 17.07.2022
Schrifttexte: Gen 18,1-10a - Kol 1,24-28 - Lk 10,38-42

2022 7 17 Bild Impuls

„… du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist (jetzt) notwendig.“
(Jesus zu Marta, die ihn gastlich aufgenommen hat, in Lk 10,41f)

Auszeit! Manchmal ist sie einfach notwendig. Wenn gerade alles drunter und drüber geht. Wenn wir die Orientierung verloren haben und nicht mehr wissen, wie es weitergehen kann. Wenn mir das Ziel und der Sinn aus dem Blick geraten sind. Meistens merke ich das selbst schon gar nicht mehr. Wie gut ist es dann, wenn jemand am Spielfeldrand steht und eine solche Auszeit einfordert. Diese Unterbrechung hat mit Faulheit nichts zu tun, im Gegenteil. Danach wird alles viel schneller und leichter und freudiger von der Hand gehen. Unsere Vorfahren haben das instinktiv gewusst und ein schönes Sprichwort benutzt, das ich von meinem Vater gelernt habe: „Die Zeit, die der Bauer beim Dengeln der Sense verliert, fehlt ihm beim Mähen nicht.“ Vielleicht muss man heute erst einmal googeln, was es mit der Sense und dem Dengeln auf sich hat. Aber es lohnt sich.
Ein gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 472_Manchmal feiern wir mitten im Tag ...

Impuls zum 15. Sonntag im Jahreskreis C - 10.07.2022
Schrifttexte: Dtn 30,10-14 - Kol 1,15-20 - Lk 10,25-37

2022 7 10 Bild Impuls

„Handle danach und du wirst leben!“

so die Antwort Jesu auf die Frage eines Mannes, der das Leben sucht, der sich danach sehnt, dass sein Leben auf ewig Bestand hat.
Und der Mann weiß, das geht nicht ohne die Liebe: die Liebe zu Gott, die Liebe zum Anderen und die Liebe zu mir selbst. Diese Liebe gilt es in diesen drei Bezügen zu leben - in den kleinen Dingen des Alltags. Um das zu verdeutlichen, erzählt Jesus den Menschen damals und uns heute die Geschichte vom barmherzigen Samariter: für die Juden ein ausgegrenzter Fremder, der aber für den da ist, der unter die Räuber gefallen ist. 

Es geht um BARMHERZIGKEIT!
„Verleih mir ein hörendes Herz,“ so das Jahresmotto unseres Bistums. Wo ich mich im Herzen berühren lasse von den Fragen und Nöten derer, denen ich begegne und im Rahmen meiner Möglichkeit darauf Antwort gebe - und wenn ich einfach nur ganz mit meinem Herzen da, präsent bin - lebe ich Barmherzigkeit und das Leben gewinnt.
Ein Kind sagte einmal zu diesem Evangelium: „Gut, was Jesus da erzählt, aber halt praktisch so schwer.“
„Herr, nimm von mir nicht deinen Geist, der mich den Weg des Lebens weist, ihn, der mich treibt zum Guten hin ...“ GL 268, 4
Albin Krämer

Impuls zum 14. Sonntag im Jahreskreis C - 03.07.2022
Schrifttexte: Jes 66,10-14c - Gal 6,14-18 - Lk 10,1-12.17-20

2022 7 3 Bild Impuls

„Geht! Ich sende euch! … Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe.“ (Jesus über die Ausrüstung seiner Apostel in Lk 10,3a.4)

Für manche, die jetzt wieder einen Urlaub planen, ist vorher das Kofferpacken angesagt: Kleidung für alle erwartbaren Wetterlagen, Ausrüstung für verschiedene Aktivitäten, Bücher, die ich schon lange einmal lesen wollte, Medizin und Geld für alle möglichen Notfälle … Wenn eine ganze Familie verreist, kommt da eine Menge zusammen. Aber auch mir allein bereitet die Frage manchmal Kopfzerbrechen: Was sollte alles mit? Für Jesus war das ganz einfach: Nichts. Die Apostel sollten ihr Geld zu Hause lassen, also all ihre Wünsche, sich dies oder jenes unterwegs zu leisten. Sie sollten Vorräte wegwerfen, also all ihre Ängste, zu kurz zu kommen. Sie sollten auf Schuhe verzichten, also auf alles, was Status und Rolle bedeutet. Da bleibt wirklich nicht viel übrig - ausgenommen sie selbst. Manchmal übe ich das ein bisschen und bin immer wieder erstaunt, wie viel Wunderbares passiert, wenn ich einmal nichts dabei habe außer mich selbst. Dann merke ich plötzlich, dass das tatsächlich inneren und äußeren Frieden bringt und das Reich Gottes nahe kommt.
Ein gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 458+459_Selig seid ihr ..

Impuls zum 13. Sonntag im Jahreskreis C - 26.06.2022
Schrifttexte: 1 Kön 19,16b.19-21 - Gal 5,1.13-18 - Lk 9,51-62

2022 6 26 Bild Impuls

Sie gehört zum Weltkulturerbe: die Zeche Zollverein im Ruhrgebiet. Sie steht für den Wandel, der sich im Ruhrgebiet in den letzten
Jahrzehnten vollzogen hat. Altes ist weggebrochen, die Zeit des Bergbaus war plötzlich vorbei. Abschied mussten die Menschen
nehmen von vielen vertrauten Bildern und Gewohnheiten. Das tat weh. Hilft es, den „Kopf in den Sand zu stecken“? Die sich
verändernde Wirklichkeit nicht wahr haben zu wollen? Zu hoffen, dass alles wieder wie früher wird?
Wer kennt diese Gefühle nicht - wenn Veränderungen anstehen in den Gemeinden, in den Vereinen, in unserer Kirche, in unserer Gesellschaft, auch in Familien ...
„Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes“, (Lk 9,62)
- sagt uns Jesus im Evangelium.
Jesus macht Mut, nach vorne zu schauen. Sein Blick richtet sich auf das Reich Gottes. Darauf lenkt er unseren Blick: Gottes Reich - Orte,
Augenblicke, Begegnungen, an und in denen es Raum für Lebendig sein, Freiheit und Verantwortung gibt. „Anhänger des neuen Weges“ -
so ist die erste Bezeichnung für die Christen in der Apostelgeschichte. Christen sind Menschen auf dem Weg - mit Blick auf das Reich Gottes.
Sie leben aus der Haltung, dass Gottes Reich in unserer Mitte anbricht, wo Menschen sich füreinander öffnen und Räume des Lebens, der
Gerechtigkeit und des Friedens entstehen. 
„Planen und bauen, Neuland begehn, füreinander glauben und sich verstehn, leben für viele, Brot sein und Wein, so spricht Gott sein Ja, so stirbt unser Nein.“ GL 457,3
Albin Krämer

Liebe Mit-Glaubende in Zellingen und Umgebung,
seit weit über zwei Jahren stellen wir hier auf der Webseite unter Impulse für diese Zeit Anregungen, Gedanken und Ideen, ursprünglich als kleine Hilfestellung während des Lockdown, zur Verfügung.
Darunter auch den sonntäglichen Impuls "Für Dich".
Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen für das religiöse Leben aber gewaltig gewandelt und damit wurde es Zeit, auch diesem Sonntags Impuls den veränderten Bedingungen anzupassen.
Weil wir selber viel Freude an dieser Aktion gefunden haben, wird es ihn auch weiterhin geben. Allerdings wollen wir den Verteilerkreis öffnen und ihn künftig auch als "Spirituellen Newsletter" unserer Pfarreiengemeinschaften per Mail einem breiteren Interessent:innenkreis anbieten.

Der Impuls wird nicht weiter auf die Webseite übernommen. 
Das erfordert von Ihnen die interessierte Rückmeldung.

Falls Sie also in Zukunft den sonntäglichen Impuls "Für Dich" erhalten möchten, schicken Sie bitte eine kurze Nachricht an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Mit einem herzlichen Dank und lieben Grüßen aus dem gesamten Seelsorgeteam wünsche ich Ihnen ein frohes und sonniges Wochenende,
Thomas Wollbeck

Schrifttexte: Sach 12,10-11;13,1 - Gal 3,26-29 - Lk 9,18-24

jesuspasstimmer

„Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus
angezogen. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht
Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich, denn ihr alle
seid einer in Christus Jesus.“
(Paulus über die Wirkung der Taufe in Gal 3,27f)

Vielleicht ist das Bild ein bisschen übertrieben plakativ. Man sollte Jesus eher an der Haltung als an der Kleidung erkennen. Trotzdem gefällt mir die Botschaft. Seit meiner Taufe umhüllt mich Jesus wie ein Gewand: er wärmt und schützt mich - und er schenkt mir Ansehen und Würde. Darüber hinaus weitet er aber auch mein Leben. Die bisherigen sozialen Schranken und Grenzen bleiben zwar wahrscheinlich bestehen, aber sie verlieren ihre trennende Bedeutung. Heute würden wir die Unterschiede sicherlich anders benennen als es Paulus bei den Galatern getan hat. Männlich und weiblich wären wohl immer noch dabei, dann aber auch arm und reich, studiert und ungebildet, alt und jung, vom Land und aus der Stadt, heimisch und fremd, hetero oder queer, bewahrend oder fortschrittlich, ... Unser Glaube wird
diese Unterschiede nicht einebnen. Aber im Bewusstsein, dass uns in jedem anderen Christus begegnet, verlieren diese Unterschiede ihren wertenden und verurteilenden Charakter. Damit wäre eigentlich schon viel erreicht.

Ein gesegneten Sonntag wünscht
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch im Gotteslob: 437_Meine engen Grenzen ...

Schrifttexte: Spr 8,22-31 - Röm 5,1-5 - Joh 16,12-15

glaube2206

Das Fliegen kann man lernen bei der Flugschule - hier auf der Insel Juist.
Lernen dürfen (manchmal müssen) wir im Leben immer wieder. Ermutigung tut dabei gut: „Du kannst mehr als du glaubst“ - wir dürfen uns das Leben zutrauen. Warum?
Wir leben es nicht allein. Wir sind hineingenommen in das Lebensgeheimnis des Dreifaltigen Gottes, der LIEBE ist. Und Liebe ereignet sich in Beziehung und Begegnung. In Gott selbst gibt es diese intensive Beziehung - und wir dürfen in diesem GeHEIMnis daHEIM, geborgen sein.
„Du kannst mehr als du glaubst“ - ich bin geborgen und gehalten in dieser Liebe und darf weitergeben, was mir geschenkt ist: Liebe!

„Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen;
denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen
durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist,“ (Röm 5,5)

schreibt Paulus an die Christinnen und Christen damals in Rom und heute an uns. Hoffnung, die zum Handeln ermutigt, die hilft, Grenzen zu überwinden und Mauern einzureißen - auch in unseren alltäglichen Begegnungen und Beziehungen.

„Liebe / Freiheit / Hoffnung - ist nicht nur ein Wort; es sind Worte und Taten.....“ GL 828, 1-3

Albin Krämer

Schrifttexte: Apg 2,1-11 - 1 Kor 12,3b-7.12-13 - Joh 20,19-23

taube

Foto: privat - Friedenstauben, die seit dem 24.02.22 in der Wallfahrtskirche von Retzbach unterwegs sind und jetzt verteilt und weitergegeben werden.

„Jesus hauchte sie an und sagte: Empfangt den Heiligen Geist!
- Da kam ein Brausen, wie ein heftiger Sturm, und erfüllte das
ganze Haus, in dem sie saßen.“
(Das Kommen des Gottesgeistes in Joh 20,22 und Apg 2,2)

Darf man die Bibel so lesen? Ich habe zwei Verse von unterschiedlichen Seiten einfach zusammen gesetzt. Obwohl sie so sehr verschieden sind, haben sie in ihrer Verbindung einen neuen Gedanken in mir ausgelöst: Gott kann beides. Einmal so ganz intim und privat und ein andermal so ganz kraftvoll und öffentlich. Als ich mir eine Reihe von Kommentaren zum diesjährigen Pfingstfest angeschaut habe, blieb ich etwas ratlos und deprimiert zurück. Fast überall war nur vom Mangel an Geist etwas zu lesen. Die Konflikte und Krisen sind tatsächlich ohne Zahl. Kann Gott nicht wieder so ein Brausen schicken, das alle ergreift? Vielleicht hält er die Zeit noch nicht für gekommen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass sein Anhauch nicht verweht ist. Überall, wo einzelne sich ergreifen lassen, kann ein Wind des neuen Aufbruchs entstehen - und einen Sturm entfachen.

Ein gesegnetes Pfingstfest wünscht
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch im Gotteslob: 346_Atme in uns, Heiliger Geist, ...

Schrifttexte: Apg 7,55-60 - Offb 22,12-14.16-17.20 - Joh 17,20-26
kathtag22

leben teilen
so das Motto des Katholikentages in diesen Tagen in Stuttgart. „Wo stehen wir als Gesellschaft? Wohin entwickelt sich unsere Kirche?“ Das sind Fragen, denen wir uns zu stellen haben und deren Antwort nicht leicht zu finden ist.

leben teilen - legt dazu aber eine Spur: es ist die Spur des Miteinanders; die Suche nach Wegen im Dialog. Das hörte sich leicht an - ist aber gerade in unseren Tagen äußerst schwer. Gerade auch in der Kirche. Und doch hat uns Jesus dieses Miteinander in Einheit ins Stammbuch geschrieben:

„Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch
sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“
Joh 17,21


Doch Vorsicht: Einheit heißt nicht Einheitlichkeit und Uniformität - wie es manche versuchen tonangebende Kreise in der Kirche wollen. NEIN! Die gemeinsame Basis ist die Verwurzelung in Gott, die Vielfalt will und ermöglicht.

„Schaue die Zertrennung an, der sonst niemand wehren kann; sammle,
großer Menschenhirt, alles, was sich hat verirrt. Erbarm dich, Herr.“ GL 481,3

Albin Krämer

2021 5 Himmelfahrt

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