Impulse
Für Dich - Impuls 5. Ostersonntag
Schrifttexte: Apg 14,21b-27 - Offb 21,1-5a - Joh 13,31-33a.34-35
Firmung in Retzbach - Maria im grünen Tal - am 14. Mai.
Junge Menschen sagen JA zu ihrem Glauben, wollen sich stärken lassen durch den Geist Gottes für ihren Weg.
Dom Bernardo, Bischof in Obidos am Amazonas, Partnerbistum von Würzburg, wird das Sakrament der Firmung spenden.
Marius und Jan haben für seine Aufenthalte in Deutschland einen Bischofsstab aus Holz selbst angefertigt.
Für mich ist das ein starkes Zeichen:
Der Bischofsstab erzählt von der bischöflichen Aufgabe, Menschen zu zu leiten, zu begleiten, zusammenzuführen.
Den Zusammenhalt gilt es unter den Menschen zu stärken, Spaltungen zu überwinden.
Es geht dabei nicht um Einheitlichkeit, sondern um Vielfalt in der Einheit, in der es Raum für alle gibt. Die Freundschaft mit Jesus ermutigt uns
dazu und sein Geist will uns dabei stärken. Wir alle sind dazu eingeladen.
So gestalten wir gemeinsam Kirche für alle:
„Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander
lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn
ihr einander liebt.“ Joh 13,34f
„Komm Heilger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft.“ GL 784
Albin Krämer
Impuls zum Vierten Ostersonntag
Schrifttexte: Apg 13,14.43b-52 - Offb 7,9.14b-17 - Joh 10,27-30
„Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich kenne sie und sie
folgen mir!“
(Jesus über sein pastorales Programm in Joh 10,27)
Schafe landen in der Hitparade unserer heutigen Tiervergleiche eher auf den unteren Rängen. Sie gelten als „dumm“ und „blöd“ und laufen anscheinend jedem nach, der sie mit etwas saftigem Gras zu locken versteht. Für die ersten Zuhörer:innen bei Jesu Hirtenpredigt war das noch ganz anders. Sie wussten damals, dass Schafe sich durchaus ihren Hirten auszuwählen wissen, dass sie nicht jedem folgen und sehr wohl unterscheiden können, ob sich ein Hirte mehr für die Wolle oder mehr für das Fleisch oder auch für sie selbst interessiert. Deswegen hat Jesus sein Zukunftsprogramm für das Funktionieren von Gemeinde und Kirche in das Bild einer Schafherde verpackt. Was dabei den „guten Hirten“ auszeichnet ist, dass es für ihn keine „schwarzen Schafe“ in der Herde gibt. Ob es außer ihm selbst noch andere
Hirten braucht, steht nicht geschrieben.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 421_Mein Hirt ist Gott der Herr ...
Impuls 3. Ostersonntag
Schrifttexte: Apg 5,27-32.40b-41 - Offb 5,11-14 - Joh 21,1-19
AM KOHLENFEUER…
Der Frühling tut uns gut. Auf den Straßen ist Leben zu spüren.
Die Maibäume werden wieder errichtet, Feste in den Gemeinden geplant…
und bei vielen beginnt die Grillsaison:
man trifft sich, freut sich über die Geselligkeit und will LEBEN!
Abgearbeitet sind die Jünger, von denen das Evangelium heute erzählt. Abgearbeitet und enttäuscht, weil der ganze Einsatz nichts gebracht hat: die Netze sind leer. Auf die Zumutung des Fremden am Ufer wagen sie es, die Netze noch einmal auszuwerfen: 153 große Fische - welch ein Fang!
Es gibt verschiedene Erklärungen für die Zahl 153: die Fischarten im See; oder der Hinweis auf das hebräische Wort von „Gemeinde“. Der gemeinsame Punkt ist aber: wir gehören zusammen. Jesus versammelt uns, ja alle - ohne Ausnahme. Er grenzt nicht aus, sondern verbindet - auch das ist ein Zeichen für Auferstehung, neues Leben mitten im Alltag.
Seine Einladung ans Kohlenfeuer damals gilt auch uns heute: „Kommt her und esst!“ - Stärkt euch, versöhnt euch, geht den Weg gemeinsam - ICH BIN BEI EUCH! Sein Mahl stärkt uns.
„Komm her, freu dich mit uns, tritt ein;
denn der Herr will unter uns sein….“
(GL 148)
Albin Krämer
Impuls zum Zweiten Ostersonntag
Schrifttexte: Apg 5,12-16 - Offb 1,9-11a.12-13.17-19 - Joh 20,19-31
„Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände!“
(Jesus zu Thomas in Joh 20,27)
Ein krasses Bild. Wer würde seinen Finger tatsächlich so direkt in die Wunde legen? Tiefe Grübelfalten sind auf der Stirn des Thomas erschienen. Er möchte ja gerne, aber er kann doch nicht einfach nur auf das Gerede der anderen hin glauben, was eigentlich unglaublich ist. Jesus selbst scheint seine zögernde Hand zu führen. Er hat Glück gehabt, so möchten wir Nachgeborenen meinen, dass der Auferstandene ihm noch einmal so direkt erschienen ist. Als der „Ungläubige“ ist er für manche, vielleicht allzu selbstsicher Glaubende, in die Geschichte eingegangen. Viele Jahrhunderte hat man deshalb sein Andenken auf den dunkelsten Tag des Jahres verlegt und den Zweifel als Todsünde verboten. Dabei ist es doch erst der Zweifel, der unseren Glauben echt werden lässt. In der Bibel heißt dieser Thomas „Didymus = Zwilling“, ein Zwillingsbruder für jede:n von uns. In vielen Begegnungen habe ich seitdem erfahren, dass der Herr auch heute noch erscheint, um uns tatsächlich, Stück für Stück, von seinem neuen Leben zu überzeugen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 383_Ich lobe meinen Gott ...
Für Dich - Impuls Ostern 2022
Schrifttexte: Ex 14,15- 5,1 - Lk 24, 1-35
Ostern
ist Begegnung
mit dem Auferstandenen,
der ins Leben ruft.
Ostern
verbindet Menschen
in ihrer Sehnsucht
nach Schalom.
Ostern
lässt uns
miteinander
aufbrechen
und Wege wagen,
SEIN Evangelium
den Menschen HEUTE
in Wort und Tat
zu verkünden.
Ostern
ist Begegnung
miteinander und
mit dem Auferstandenen.
Bleibe bei uns, du Wanderer durch die Zeit!
Schon sinkt die Welt in Nacht und Dunkelheit.
Geh nicht vorüber, kehre bei uns ein.
Sei unser Gast und teile Brot und Wein.
Gotteslob 325,1
Gesegnete Ostern!
Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum Palmsonntag
Schrifttexte: Jes 50,4-7 - Phil 2,6-11 - Lk 19,28-40
„Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien!“
(Jesus zur Kritik an seinen prophetisch jubelnden Jünger:innen in Lk 19,40)
Dieser Satz trifft mich wie aus einer unergründbaren Tiefe. In diesen Worten schwingt die Dramatik und die Unausweichlichkeit der ganzen Weltgeschichte mit. Wenn Steine reden könnten, hätten sie eine Menge zu erzählen: Da sind die Gebirge und Felsen über den Kies bis zum feinen Sand, die vom Wandel der Erdgeschichte berichten. Da findet man die versteinerten Überreste von Dinosauriern, Korallen und Bäumen. Da gibt es die Mauer- und Mühlsteine bis hin zu den Grabsteinen aus der Kulturgeschichte der Menschen. Aus Stein haben wir die ersten Werkzeuge geformt aber auch die frühesten Waffen. Und wo Worte scheinbar nicht mehr zum Erfolg führen, werden sie auch heute erhoben, um sie aufeinander zu werfen. Ist das ein solches „Schreien der Steine“, vor dem Jesus so eindrücklich warnt? Damit die Steine nicht schreien wird er auch in dieser kommenden Karwoche seinen Weg bis zu Ende gehen - und darüber hinaus.
So wird er zum „Eckstein“ einer erneuerten Weltordnung.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 417_Stimme, die Stein zerbricht ...
Impuls 5. Fastensonntag
Schrifttexte: Jes 43,16-21 - Phil 3,8-114 - Joh 8,1-11
John Louie und Laetizia, die beiden Kinder auf dem Plakat geben uns ein klares Zeichen: „Daumen hoch!“ Damit stützen sie jede und jeden, der sich für eine gerechtere Welt einsetzt und sie sagen damit: „Danke, dass DU mitmachst!“
„Es geht! Gerecht!“ - unter diesem Motto will MISEREOR in diesem Jahr unseren Blick nach Bangladesch und auf die Philippinen lenken. In vielen kleinen Projekten werden Menschen unterstützt, die sich für eine gerechtere Welt angesichts des bedrohenden Klimawandels einsetzen. Begleiten wir sie mit unserem Interesse, unserem Gebet und unserer Spende.
Wir blicken bei uns in diesen Tagen auf die Menschen in der Ukraine im Ringen um Gerechtigkeit und Frieden.
John Louie und Laetizia stehen für die ganze junge Generation auf unserem Planeten, die sich SCHALOM wünscht: Frieden, Gerechtigkeit, Heimat, das tägliche Brot...
„Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg an durch die Wüste….“
(Jes 43, 19)
so die Verheißung Gottes damals an Israel im Exil in Babylon.
„Daumen hoch!“ - für alle, die heute darauf vertrauen und daran mitarbeiten.
VATER UNSER… Ein Gebet, das verbindet und ermutigt.
Albin Krämer
Impuls zum Vierten Fastensonntag
Schrifttexte: Jos 5,9a.10-12 - 2 Kor 5,17-21 - Lk 15,1-3.11-32
„Dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder.“
(Der Vater über seinen heimgekehrten Sohn in Lk 15,24)
Die Geschichte vom Vater und seinen beiden Söhnen gehört zu den bekanntesten Geschichten der Bibel und zu den berührendsten Klassikern der Weltliteratur. Er, der jüngere von beiden, der von seinem Vater das Erbteil forderte und ihm damit den Tod wünschte, kehrt nach einem langen Weg der Besinnung wieder zurück. Und sein Vater hat immer noch genügend Liebesvorrat, dass er ihm entgegen geht und ihn voll tief empfundener Freude in den Arm nimmt. Er verwendet das gleiche Wort, das wir schon in wenigen Tagen über Jesus sagen werden: Er ist auferstanden. So ist Gott, möchte Jesus wohl erklären, zu allen seinen Söhnen und Töchtern. Sein Liebesvorrat ist bedingungslos und grenzenlos. Unzählige Künstler:innen haben seitdem diese Szene umgesetzt. Vor fast 400 Jahren entstand auch unser heutiges Bild. Mich beeindruckt dabei das Detail der Hände: die linke ist männlich - und die rechte ist weiblich. Rembrandt hat eine ganz eigene Botschaft gemalt, denn Gott ist tatsächlich beides. Mehr als Vater und Mutter es jemals könnten, will er für uns dasein.
Einen gesegneten Sonntag wünscht
Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 826 (WÜ) - Gottes Liebe ist so wunderbar ...
Familienimpuls: 10 Gebote
Impuls zum 3. Fastensonntag
Schrifttexte: Ex 3,1-8a.10.13-15 - 1 Kor 10,1-6.10-12 - Lk 13, 1-9
Er ist auf der Flucht, wird von Fremden aufgenommen und bekommt Arbeit:
Schafe hat er nun zu hüten - er, der vorher ein Prinz war, findet sich in der Wüste wieder. Da ist ein ungewöhnlicher Dornbusch, das macht ihn neugierig und er hört seinen Namen: Mose!
„Der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.“
Da, wo ich lebe, wohin mich das Leben geführt hat, da ist „heiliger Boden“. Mose begegnet in seiner Wüste Gott, der sich ihm vorstellt als der, der die Not der Menschen sieht und ihren Schrei nach Frieden und Gerechtigkeit hört. Die Botschaft trifft: Du bist nicht allein. Ich bin bei Dir! „Ich bin, der ich bin“ - für Dich unverfügbar, aber in Treue bei Dir. Das braucht mein Vertrauen. Und meinen Mut: „heiligen Boden“ zu bereiten! Mitten im Alltag, Menschen ein „mehr“ an Leben schenken. Sie spüren lassen: Du bist nicht allein. Meine Solidarität ist gefragt - besonders mit denen, deren Schrei nach Frieden und Leben wir heute hören. Solidarität wird zur Gotteserfahrung.
„Du bist in allem ganz tief verborgen, was lebt und sich entfalten kann. Doch in den Menschen willst du wohnen, mit ganzer Kraft uns zugetan.“
GL 414,4
Albin Krämer
Familienimpuls: Josef
Impuls zum Zweiten Fastensonntag
Schrifttexte: Gen 15,5-12.17-18 - Phil 3,17-4,1 - Lk 9,28a-36
„Dieser ist mein auserwählter Sohn,
auf ihn sollt ihr hören.“
(Die Stimme (Gottes) aus der Wolke zu Jesus in Lk 9,35)
Dieser Zuspruch wird Jesus sicher gut getan haben. „Auserwählt“, das bedeutet doch angenommen, gewollt und geliebt zu sein.
Darin steckt eine ungeheuer starke Bestätigung. Wohl denen, die in einem solchen Bewusstsein aufwachsen und leben dürfen. Dafür brauchen wir einander. Das müssen wir uns zusagen lassen. Wer sich eine solche „Auserwählung“ selber nimmt, der entwickelt einen Wahn, der trennt und spaltet. Dann gibt es plötzlich „oben“ und „unten“, „rechts“ und links“, „gut“ und „böse“ - immer wieder gemessen an einem selbsternannten Mittelpunkt. Daran wird jede Einigkeit zerfallen und größtes Unglück nimmt seinen Lauf. Ich erkenne darin eine der Ursachen für die unbeschreibliche Tragödie, die sich momentan auf unserem Kontinent abspielt. Jesus hat diese Auserwählung zugesprochen bekommen und sie gilt für alle, die ihm nachfolgen und auf ihn hören. Sein Ende, das er in Jerusalem erfüllt hat, wurde zum neuen Anfang. Sein österlicher Gruß, auf den wir auch heute hören sollen, ist Auftrag und Verheißung zugleich: SHALOM - FRIEDE.
Das wünscht von Herzen
Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch
- im Gotteslob: 842 (WÜ) - Gib uns Frieden jeden Tag ...
- Friedenstauben Aktion in der Wallfahrtskirche